In Tschechien soll ein Mitarbeiter des Aussenministeriums für Russland spioniert haben. Moskau habe seine «Schwäche für Frauen und Geld» ausgenutzt.
Die Fahne der Tschechischen Republik weht im Wind.
Die Fahne der Tschechischen Republik weht im Wind. - Pixabay
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der tschechische Inlandsgeheimdienst BIS hat offenbar einen russischen Spion überführt.
  • Dieser soll Dokumente des Aussenministeriums an Moskau weitergegeben haben.
  • Der Staatsbedienstete habe Zugang zu Papieren des höchsten Geheimhaltungsgrads gehabt.

Ein Mitarbeiter des tschechischen Aussenministeriums soll jahrelang geheime Dokumente an Russland weitergegeben haben. Das berichtete die Zeitung «Denik N» am Donnerstagabend in ihrer Onlineausgabe unter Berufung auf Regierungschef Petr Fiala.

Der tschechische Inlandsgeheimdienst BIS habe den Mann über einen langen Zeitraum beobachtet. Der russische Auslandsgeheimdienst SWR habe seine «Schwäche für Frauen und Geld» ausgenutzt.

Er sei inzwischen nicht mehr im Ministerium in Prag beschäftigt. Der Staatsbedienstete habe Zugang zu Dokumenten des höchsten Geheimhaltungsgrads gehabt, berichtete «Denik N» mit Verweis auf Diplomatenkreise. Die Beziehungen zwischen dem Nato- und EU-Mitgliedstaat Tschechien und Russland sind seit langem äusserst angespannt.

Tschechien hat die Ukraine nach eigenen Angaben gegen den russischen Aggressor seit Februar mit Waffenlieferungen im Wert von umgerechnet mehr als 160 Millionen Euro unterstützt.

Bereits im April 2021 beschuldigte die Regierung in Prag russische Geheimdienstoffiziere, für Explosionen in einem Munitionslager im Osten Tschechiens im Jahr 2014 verantwortlich zu sein. Der Kreml bestritt dies vehement. Beide Seiten wiesen gegenseitig Diplomaten aus.

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