Garnelen aus Deutschland sind noch ein Nischenprodukt, haben aber nach Expertenansicht Potenzial. Deshalb liegt es für Forscher des Alfred-Wegener-Instituts (AWI) nahe, sich das Futter genauer anzuschauen: Es soll möglichst ohne umstrittenes Fischmehl auskommen.
Fischmehl gilt bei der Ernährung von Garnelen als sehr umstritten.
Fischmehl gilt bei der Ernährung von Garnelen als sehr umstritten. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Fischmehl gilt als umstritten, hilft den Garnelen aber zu einem schnelleren Wachstum.
  • Nun sucht das Alfred-Wegener-Institut (AWI) nach nachhaltigen Alternativen.

Den Anteil von Fischmehl für Zuchtgarnelen möglichst auf null senken - das ist das Ziel des Alfred-Wegener-Institut (AWI) für Polar- und Meeresforschung. Die Verwendung von Fischmehl und -öl in der Aquakultur ist umstritten. «Für Fischmehl werden nicht nur Produktionsreste verwertet, sondern auch Jungfische und Sardinen», sagt Britta König von der Umweltschutzorganisation WWF. Es trage somit zur Überfischung der Meere bei.

«In der Zucht brauchen Garnelen Proteine für ein schnelleres Wachstum», erklärt Matthew Slater, Leiter der Aquakulturforschung am AWI. «Und am einfachsten gelingt das mit Fischmehl.» Um eine nachhaltige Alternative zu finden, untersucht das AWI in dem EU-geförderten Projekt «True», inwieweit tierische Proteine durch pflanzlische ersetzt werden können - ohne Wachstum, Geschmack und Nährwert einzubüssen.

Experimentiert wird mit Lupinen, die eiweissreiche Hülsenfrüchte haben. Die Pflanze lasse sich in Deutschland in Bio-Qualität anbauen, brauche wenig Dünger. Wenn Lupinenmehl neben Soja, Weizengluten und Raps verstärkt in Futtermitteln eingesetzt werde, werde die Aquakultur nachhaltiger, so Slater.

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