Usutu-Virus breitet sich in Deutschland weiter aus
Laut Birgit Königs, der Sprecherin des Naturschutzbundes (Nabu) NRW, wurden allein im deutschen Nordrhein-Westfalen bislang 400 Verdachtsfälle auf das Usutu-Virus gemeldet. Landesweit sind es schon 1500 Verdachtsfälle, wovon die meisten auf Niedersachsen entfallen. 2023 lag die Zahl noch bei 100 Fällen.
Das Virus wird von Stechmücken übertragen und infiziert vorwiegend Amseln, wie die «Rheinische Post» schreibt. Diese wirken apathisch, haben zerzaustes Gefieder und flüchten nicht mehr. Sie sterben innerhalb von Stunden bis wenigen Tagen.
Das Virus wurde zuerst 1959 in Südafrika nachgewiesen. Im Jahr 2011 erreichte es erstmals Deutschland. Eine Behandlungsmöglichkeit oder Impfung gibt es nicht.
Tote Tiere melden, Vögel einsenden
Hitze und Feuchtigkeit, bei der auch Mücken gedeihen, fördern die Ausbreitung. Schwerpunktregionen waren bislang Grossstädte wie Köln, Bonn oder Düsseldorf.
Tote Amseln sollten dem Nabu gemeldet werden. Finder werden angehalten, die toten Tiere bestenfalls mit Kühlakku und gepolstert an das Bernhard-Nocht-Institut in Hamburg zu senden. Dabei solle man den genauen Fundort und das Datum angeben.
Virus bei Menschen eher ungefährlich
Totfunde solle man am besten nur mit Handschuhen oder einem Plastikbeutel auflesen. Wie «nabu.de» berichtet, infizierten sich 2009 die ersten Menschen mit dem Erreger: Sie waren schon zuvor immungeschwächt und erlitten durch das Virus eine Hirnhautentzündung.
Grundsätzlich käme es bei Menschen nur sehr selten zu schweren Erkrankungen, informiert der Nabu. Eine Ansteckung ist wie bei allen durch Stechmücken übertragenen Viren jedoch möglich.