US-General spricht über Einnahme von Kaliningrad
Ein US-General droht mit der Einnahme von Kaliningrad. Die Pläne dafür seien entwickelt worden. Moskau verweist auf seine Nukleardoktrin.

Das Wichtigste in Kürze
- Ein US-General spricht über die Einnahme Kaliningrads, die Pläne seien entworfen worden.
- Man könne die Exklave in «nie dagewesenem Tempo» einnehmen.
- Ein Duma-Abgeordneter droht mit Vergeltung und verweist auf die Nukleardoktrin.
Immer wieder diskutieren russische Persönlichkeiten öffentlich über Angriffe auf westliche Ziele fernab der Ukraine, beispielsweise Berlin oder London. Nun droht auch ein US-General mit der Einnahme russischen Territoriums, genauer gesagt der Exklave Kaliningrad.
Wie «Defense News» berichtet, sprach Christopher Donahue, Kommandant der US-Streitkräfte in Europa und Afrika, bei einer Konferenz in Deutschland. Er redete über die Abschreckung an der Nato-Ostflanke und sagte, man sei in der Lage, einen Angriff aus Kaliningrad abzuwehren. Und: Man könne die Exklave «in einem nie dagewesenen Tempo» einnehmen.
Man habe das Szenario der Einnahme durchgespielt und Pläne entwickelt. «Wir haben die Fähigkeit, Russlands Vorteil durch Masse und Momentum zu neutralisieren. Wir wissen genau, was wir dafür brauchen.» Und das sind vor allem Raketenwerfer.
Die Oblast Kaliningrad ist rund 15'000 Quadratkilometer gross und damit doppelt so gross wie der Kanton Graubünden. Sie liegt von Litauen und Polen umgeben an der Ostsee. Kaliningrad ist wegen seiner Lage stark militarisiert und gilt als möglicher Ausgangspunkt eines russischen Angriffes auf die Nato. Gleichzeitig ist die Exklave ein wahrscheinliches Ziel eines Gegenangriffs der Allianz.
Die Aussage von General Donahue löste wenig überraschend eine Reaktion in Moskau aus: Der Duma-Abgeordnete Leonid Sluzki droht gegenüber der Agentur Tass mit Vergeltungsmassnahmen, sollte Kaliningrad angegriffen werden. Dabei verweist er auf Russlands Nukleardoktrin, die einen atomaren Gegenschlag im Falle einer Attacke vorsieht.