Mehr als 235.000 Menschen sind nach Angaben der Vereinten Nationen in den vergangenen zwei Wochen aus der umkämpften Rebellenhochburg Idlib im Nordwesten Syriens geflohen.
«Fast leer»: die Stadt Maaret al-Numan von oben (23. Dezember)
«Fast leer»: die Stadt Maaret al-Numan von oben (23. Dezember) - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Massenflucht nach intensiven Kämpfen um Rebellenhochburg in Syrien.
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Die Massenflucht habe das Gebiet um die Stadt Maaret al-Numan «fast leer» hinterlassen, hiess es in einer UN-Erklärung am Freitag. Trotz einer eigentlich geltenden Waffenruhe haben syrische Regierungstruppen mit russischer Unterstützung zuletzt ihre Angriffe auf die Provinz Idlib verstärkt.

Idlib sowie Teile der angrenzenden Provinzen Hama, Aleppo und Latakia werden von dem früheren Al-Kaida-Ableger HTS und anderen islamistischen Milizen kontrolliert. Der syrische Machthaber Baschar al-Assad ist entschlossen, die Region wieder unter seine Kontrolle zu bringen.

Die verstärkte Bombardierung sowie die Zusammenstösse am Boden hätten die Vertreibung aus Maaret al-Numan forciert, teilte die UNO weiter mit. Die meisten Menschen seien nach Norden geflohen, in die Städte Ariha, Idlib und Sarakeb oder in bereits überfüllte Flüchtlingslager an der Grenze zur Türkei.

Doch viele Menschen rechneten unter anderem in Sarakeb mit verstärkten Kämpfen und würden nun auch von dort fliehen. Journalisten der Nachrichtenagentur AFP berichteten über lange Fahrzeugkolonnen, bestehend aus voll beladenen Autos.

Im September 2018 war eine Waffenruhe für Idlib vereinbart worden. Im April begannen die Truppen von Assad dann jedoch eine neue Offensive gegen die islamistischen Rebellen in der Provinz. Seitdem wurden rund tausend Zivilisten getötet und mehr als 400.000 vertrieben.

Die Türkei appellierte in dieser Woche an Russland, einer neuen Waffenruhe für Idlib zuzustimmen. In der Region leben drei Millionen Menschen. Viele davon sind während des seit 2011 andauernden Bürgerkrieges aus anderen Teilen Syriens geflohen.

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