Unfall in Essen: Auto versinkt im See – Insassen sitzen drin
In Essen fuhr ein Audi in den Baldeneysee. Fahrer und Beifahrer konnten sich rechtzeitig befreien und ans Ufer schwimmen.

Am frühen Samstagmorgen (4.10) wurde die Feuerwehr Essen zu einem aussergewöhnlichen Einsatz gerufen. Kurz vor zwei Uhr nachts war ein Auto mit Dortmunder Kennzeichen am Hardenbergufer in Fischlaken in den Baldeneysee gerollt.
Die beiden Insassen, 27 und 29 Jahre alt, befanden sich noch im sinkenden Fahrzeug. Das blaue Auto trieb bereits etwa 50 Meter vom Ufer entfernt und war fast vollständig unter Wasser verschwunden.
Den beiden Männern gelang es in letzter Sekunde, sich selbst aus dem versinkenden Wagen zu befreien. Sie schwammen eigenständig ans Ufer und blieben körperlich unversehrt, so «radioessen».
Grosseinsatz der Rettungskräfte in Essen – Insassen nicht im Krankenhaus
Die Feuerwehr Essen mobilisierte sofort alle verfügbaren Kräfte für diesen ungewöhnlichen Notfall. Über 20 Einsatzkräfte rückten trotz widriger Witterungsbedingungen mit Wind und Regen aus.
Das Mehrzweckboot «Franz» der Rettungswache Kupferdreh wurde umgehend zu Wasser gebracht, berichtet «DerWesten». Die alarmierte Taucherstaffel ging in Bereitstellung, kam jedoch nicht zum Einsatz, da sich keine weiteren Personen im Fahrzeug befanden.

Der Rettungsdienst versorgte die beiden geretteten Männer vor Ort und bot ihnen warme Decken an. Einen Transport ins Krankenhaus lehnten beide Betroffene trotz der Empfehlung der Sanitäter ab.
Bergungsarbeiten technisch anspruchsvoll – Seilwinde im Einsatz
Die Bergung des versunkenen Autos entwickelte sich zu einer technisch anspruchsvollen Operation. Die Einsatzkräfte mussten zunächst die Heckscheibe des Fahrzeugs einschlagen, um Bergungsseile befestigen zu können.
Mit der Seilwinde eines schweren Rüstfahrzeugs zogen die Feuerwehrleute das Wrack langsam ans Ufer. Nach etwa zwei Stunden intensiver Arbeit war das stark beschädigte Fahrzeug endlich geborgen.
Ein beauftragtes Abschleppunternehmen übernahm den sofortigen Abtransport des Wracks. Die gesamte Bergungsaktion verlief ohne weitere Zwischenfälle oder Komplikationen.
Umweltschutzmassnahmen wegen Gewässerverschmutzung eingeleitet
Aufgrund der Gefahr von Gewässerverschmutzung wurden umgehend Umweltschutzmassnahmen eingeleitet. Der Ruhrverband wurde informiert, um den See in den kommenden Tagen auf mögliche Verunreinigungen zu überprüfen.
Das städtische Umweltamt Essen wurde ebenfalls über den Vorfall in Kenntnis gesetzt. Besonders Öl- und Benzinrückstände aus dem Fahrzeug könnten das Gewässer belasten.

Erste Kontrollen zeigten jedoch keine sichtbaren Verschmutzungen des Baldeneysees. Die Überwachung der Wasserqualität wird dennoch in den nächsten Tagen fortgesetzt.
Polizei geht nicht von Fremdverschulden aus
Die Polizei Essen hat sofort die Ermittlungen zur Klärung des Unfallhergangs aufgenommen. Nach ersten Erkenntnissen gehen die Beamten von einem Unfall ohne Fremdverschulden aus.
Bei der Untersuchung des geborgenen Fahrzeugs stellten die Ermittler laut dem «WDR» fest, dass der Rückwärtsgang eingelegt war. Dies deutet möglicherweise auf ein missglücktes Wendemanöver am Seeufer hin.
Die genauen Umstände, wie es zu dem Vorfall kommen konnte, sind jedoch noch ungeklärt. Die Polizei befragt die beiden Betroffenen ausführlich, um den exakten Unfallhergang zu rekonstruieren.