Laut den UN fehlen in zu vielen Ländern Frühwarnsysteme. Die vereinten Nationen fordern einen Ausbau und Investitionen.
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Nach den schweren Überschwemmungen in Pakistan sind viele Menschen obdachlos. Nun verbreiten sich auch Krankheiten. - -/PPI via ZUMA Press Wire/dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die UN wollen mehr in Frühwarnsysteme für Naturkatastrophen investieren.
  • Umfassende Frühwarnsysteme gebe es nur in der Hälfte der Länder weltweit.
  • Frühwarnsysteme warnen Menschen rechtzeitig vor verschiedenen nahenden Gefahren.

Naturkatastrophen betreffen nach einer UN-Analyse unter anderem wegen des Klimawandels immer mehr Menschen direkt. Im Zeitraum 2005 bis 2014 waren es pro 100'000 Erdbewohner noch 1147 im Jahr, im Zeitraum 2012 bis 2021 waren es bereits 2066 im Jahr.

Dank besserer Vorsorge sei die Zahl der Todesfälle durch Naturkatastrophen im gleichen Zeitraum gesunken, von 1,77 pro 100'000 Einwohner auf 0,84.

Dennoch fehlten in zu vielen Ländern Frühwarnsysteme, die mehr Menschen schützen könnten, berichteten die Vereinten Nationen zum «Internationalen Tag der Katastrophenvorbeugung» (13. Oktober) am Donnerstag in Genf.

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Borneo erleidet jährlich mehrere Überschwemmungen – eine Zunahme gegenüber früheren Jahren. - Youtube / DW Deutsch

Umfassende Frühwarnsysteme sollen die Menschen unter anderem rechtzeitig vor verschiedenen nahenden Gefahren warnen, die möglichen Folgen beschreiben und Schutzmöglichkeiten und Tipps zur Selbsthilfe nach dem Ereignis aufzeigen. Sie sollen unter Einbeziehung der Bevölkerung entwickelt werden, die sich dann besser vorbereiten kann.

Umfassende Frühwarnsysteme nur in jedem zweiten Land

In Ländern mit begrenzten Frühwarnsystemen kämen bei Katastrophen statistisch 4,62 von 100'000 Einwohnern ums Leben, bei gut ausgestatteten Ländern 0,6, heisst es in dem Bericht des Büros der Vereinten Nationen für die Verringerung von Katastrophenrisiken (UNDRR) und der Weltwetterorganisation (WMO).

Nur die Hälfte der Länder weltweit habe aber umfassende Frühwarnsysteme. Unter den vom Klimawandel besonders betroffenen ärmeren Ländern seien es weniger als die Hälfte und von den kleinen Inselstaaten nur ein Drittel.

Die UN verlangen mehr Investitionen in Frühwarnsysteme und finanzielle Unterstützung für ärmere Länder. «Extremwetterereignisse wird es geben», sagte UN-Generalsekretär António Guterres. «Aber daraus müssen keine tödlichen Katastrophen werden.»

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