Die Vereinten Nationen prangern Dutzende Hinrichtungen im Iran allein in diesem Jahr an – und «extrem unfaire Prozesse», die zu den Todesurteilen führten.
Demonstranten protestieren in Berlin gegen Hinrichtungen im Iran (Archivbild).
Demonstranten protestieren in Berlin gegen Hinrichtungen im Iran (Archivbild). - Paul Zinken/dpa

Im Iran sind laut einem UN-Beobachter seit Januar 143 Menschen hingerichtet worden.

Sie seien alle in «extrem unfairen Prozessen» verurteilt worden, sagte Javaid Rehman, der Sonderberichterstatter für Menschenrechte im Iran, in Genf. Voriges Jahr seien mindestens 500 Todesurteile vollstreckt worden, sagte Rehman vor dem Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen.

Ausserdem wurden laut dem Experten im Zuge der jüngsten Protestbewegung mindestens 527 Menschen getötet. Demonstranten seien von Sicherheitskräften erschossen oder zu Tode geprügelt worden.

Die Proteste gegen den repressiven Regierungskurs hatten die politische Führung im Iran in eine der schwersten Krisen seit Jahrzehnten gestürzt. Auslöser war der Tod der iranischen Kurdin Jina Mahsa Amini. Sie starb Mitte September im Polizeigewahrsam, nachdem sie wegen eines Verstosses gegen islamische Kleidungsvorschriften festgenommen worden war.

Laut Rehman handelt es sich bei den massiven staatlichen Menschenrechtsverletzungen seit Aminis Tod – darunter Morde, Folter und Vergewaltigungen – möglicherweise um Verbrechen gegen die Menschlichkeit.

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