Umfrage: Bindung an Beruf sinkt

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Deutschland,

Laut einer repräsentativen Studie haben nur 47 Prozent der Deutschen Freude an ihrem Job. Die Auswirkungen des Fachkräftemangels sind deutlich spürbar.

Knapp sechzig Prozent sagen, dass in ihrem jeweiligen Job die Auswirkungen des Fachkräftemangels zu spüren sind.
Knapp sechzig Prozent sagen, dass in ihrem jeweiligen Job die Auswirkungen des Fachkräftemangels zu spüren sind. - Annette Riedl/dpa

Die Bedeutung von Fleiss und Sorgfalt wurde den Deutschen über Generationen eingetrichtert. Doch mittlerweile scheint die Neigung zur Arbeit im Abnehmen begriffen. Unter Deutschlands Arbeitnehmern ist nach einer Umfrage die Bindung an den Beruf stark gesunken. In der Berufestudie des Versicherers HDI sagten lediglich 47 Prozent, dass ihnen der Job viel bedeute. Vor einem Jahr waren es noch 58 Prozent gewesen.

Eine weitere Frage galt der Bedeutung der Finanzen – dabei antworteten lediglich 41 Prozent, dass ihnen der Beruf mehr bedeute als Geldverdienen, zehn Prozentpunkte weniger als 2022.

Die im HDI-Auftrag vom Umfrageinstitut Yougov erhobene repräsentative Erhebung lieferte noch ein weiteres Indiz dafür, dass die Stimmung in der arbeitenden Bevölkerung nicht die allerbeste ist: Knapp sechzig Prozent sagten, dass in ihrem jeweiligen Job die Auswirkungen des Fachkräftemangels zu spüren seien, 31 Prozent nannten dabei gestiegenen Arbeitsdruck.

Mehr als ein Drittel – 35 Prozent – fürchtet demnach Auswirkungen auf die Gesundheit der Beschäftigten und das Arbeitsklima. Yougov befragte im Mai und Juni 3864 Berufstätige ab 15 Jahren in allen sechzehn Bundesländern.

HDI: Fachkräftemangel wird sich verstärken

«Der Fachkräftemangel ist inzwischen im Herzen der deutschen Wirtschaft angekommen und wird sich in den kommenden Jahren durch das Ausscheiden der geburtenstarken Jahrgänge noch verstärken», sagte Jens Warkentin, der Vorstandschef von HDI Deutschland. Das stelle Unternehmen vor «gewaltige Herausforderungen in puncto Leistungsfähigkeit, Prozesssicherheit und Kundenservice».

In den Vorgängerumfragen der vergangenen Jahre hatte jeweils weit mehr als die Hälfte der Befragten gesagt, dass ihnen der Beruf viel bedeute, im Laufe der Corona-Pandemie waren es 2020 und 2021 sogar mehr als 60 Prozent gewesen. In der neuen Ausgabe der Erhebung ist dieser Wert nun auf ein niedrigeres Niveau gesunken als vor der Pandemie im Jahr 2019.

Zudem gaben 44 Prozent zu Protokoll, dass sie sich in ihrem jeweiligen Unternehmen nicht gefördert sähen, die Hälfte beklagte fehlende Aufstiegschancen. Sehr viel positiver fielen die Antworten laut HDI aber bei Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern aus, die sich in ihrer Firma gefördert sehen.

Gleichzeitig wären laut Umfrage gar nicht wenige Menschen grundsätzlich bereit, nach der Rente weiterzuarbeiten – zumindest, wenn die Bedingungen stimmen. So sagte mehr als ein Viertel, dass sie für mehr Geld weiter arbeiten würden. Bei unveränderten Bedingungen wären es demnach allerdings nur zehn Prozent.

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