Das AKW in Saporischschja wird von Russland besetzt. Nun droht die Ukraine mit der Zerstörung der angeschlossenen Stromleitung.
AKW Saporischschja
Das AKW Saporischschja liegt in einem Gebiet unter russischer Militärkontrolle im Südosten der Ukraine. - Russian Defense Ministry/AP/dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Ukraine droht mit der Kappung der Stromleitung zum AKW in Saporischschja.
  • Dazu könne es kommen, bevor das Kraftwerk vom ukrainischen Netz getrennt wird.
  • Bei einem Ausfall des Kraftwerks wäre die Stromversorgung des besetzten Südens gefährdet.

Die Ukraine hat für den Fall eines Anschlusses des Atomkraftwerks (AKW) Saporischschja an die von Russland annektierte Halbinsel Krim mit einem Kappen der Stromleitungen gedroht. Kotin zufolge will Russland seit langem das AKW mit der Krim verbinden.

«Ich denke, unsere Streitkräfte werden dazu bereit sein, wenn es nötig ist», sagte der Chef des staatlichen Atomkraftwerksbetreibers Enerhoatom, Petro Kotin, am Mittwoch der Agentur RBK-Ukrajina. Dazu könne es kommen, bevor das Kraftwerk vom ukrainischen Netz getrennt wird.

«Dafür muss das Kraftwerk komplett vom ukrainischen Energiesystem abgeschaltet und an die Leitung angeschlossen werden, welche die Krim mit dem Wasserkraftwerk Kachowka verbindet», erklärte der 61-Jährige. Kotin sagte auch, dass die ukrainischen Truppen die Stromleitungen beschiessen würden, wenn Russland das Atomkraftwerk an sein Netz anschliesse.

Stromversorgung des Südens bei Ausfall gefährdet

Bei einem Ausfall des Kraftwerks wäre die Stromversorgung des gesamten russisch besetzten Südens gefährdet. Russland hat die Ukraine Ende Februar angegriffen und dann das grösste europäische Atomkraftwerk Saporischschja Anfang März besetzt.

Die grünen Bundestagsabgeordneten Jürgen Trittin und Robin Wagener forderten einen Abzug der russischen Truppen aus dem AKW und uneingeschränkten Zugang für die Internationale Atomenergiebehörde IAEA.

«Russland bricht alle internationalen Vorgaben für den gesicherten Betrieb von Atomkraftwerken und nutzt bewusst das Risiko eines nuklearen Super-GAUs als Druckmittel», erklärten sie. Dies zeige: «Atomkraftwerke bieten im Kriegsfall keine Sicherheit, sondern vervielfachen die Risiken für die Bevölkerung.»

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