Luhansk und Donezk laufen die Vorbereitungen zum Anschluss an Russland. Auch in Cherson läuft ein Referendum, welches nun aber verschoben wurde.
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Ein Soldat in Luhansk. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Luhansk und Donezk werden von Russland zu einem Anschluss gedrängt.
  • Die Vorbereitungen dafür laufen schon länger.
  • Doch zuletzt konnte die Ukraine diverse Teile ihres Landes zurückgewinnen.

Angesichts des Vormarsches ukrainischen Truppen beginnt in den Separatistengebieten Luhansk und Donezk eine Kampagne für einen schnellen Beitritt zu Russland. In der sogenannten Volksrepublik Luhansk forderte am Montag ein Bürgerkammer getauftes Gremium von der örtlichen Führung: Bald müsse eine Volksabstimmung über den Anschluss abgehalten werden.

Wenig später folgte in der Volksrepublik Donezk die Bürgerkammer mit der gleichen Bitte, wie die russische Nachrichtenagentur Tass meldete. Auch im Gebiet Cherson fordere die Bevölkerung ein Referendum, sagte der von Russland eingesetzte Verwaltungschef Kirill Stremoussow.

Vorbereitungen auf solche Volksabstimmungen laufen sowohl in den Separatisten-Republiken wie in den neu von Russland eroberten Gebieten seit längerem. In Cherson waren sie wegen der ukrainischen Vorstösse zunächst auf 4. November verschoben worden.

Luhansk und Donezk zum Anschluss gedrängt

Es sei noch zu früh, um über ein Datum zu sprechen. Dies sagte der Vorsitzende der Bürgerkammer von Luhansk, Alexej Karjakin, im russischen Fernsehen. Der Hintergrund der Kampagne ist unklar.

Die Volksrepubliken werden seit 2014 aus Moskau sehr kleinteilig gesteuert. Doch wenn dort auf einen Anschluss an Russland gedrängt wurde, reagierte Moskau bislang zurückhaltend.

Diesmal kam aus dem russischen Parlament Unterstützung für den Beitrittswunsch. «Das soll rasch geschehen, das ist der Wille der Menschen», sagte der Duma-Abgeordnete Viktor Wodolazki von der Kreml-Partei Geeintes Russland. Die Volksabstimmungen sollten noch vor dem Spätherbst stattfinden.

Der ukrainische Verwaltungschef für Luhansk vermutete, dass ein Anschluss der Gebiete Moskau den Anlass für eine allgemeine Mobilmachung liefern soll. Die ukrainische Rückeroberung wäre dann nach Moskauer Lesart ein Angriff auf russisches Staatsgebiet, sagte er.

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