Die von der Slowakei gelieferten Jets können wegen defekter Teile im Ukraine-Krieg nicht verwendet werden. Russische Techniker werden der Sabotage verdächtigt.
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Die slowakischen MiG-29-Jets müssen im Ukraine-Krieg noch am Boden bleiben. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Slowakei schickte MiG-29-Kampfjets an die Ukraine.
  • Wegen defekter Teile können sie aber nicht verwendet werden.
  • Bratislava verdächtig russische Techniker, die auf der Basis gearbeitet hatten.
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Gross war die Freude, als die Slowakei die ersten vier von elf MiG-29-Kampfflugzeuge der Ukraine übergeben hat. Gross ist jetzt aber auch die Ernüchterung. Denn die Jets fliegen zwar, für Kampfeinsätze sind sie aber nicht bereit. Dies sagt Verteidigungsminister Jaroslav Nad im Parlament, wie der «Telegraph» berichtet.

Der Slowake äussert auch einen Verdacht: Sabotage durch Russland. Russische Mechaniker, die bis im letzten Jahr auf einer slowakischen Basis gearbeitet hatten, hätten defekte Teile eingebaut. Die Polizei ermittle in diese Richtung.

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Zur Unterstützung im Ukraine-Krieg hat die Slowakei MiG-29-Kampfjets geschickt. - keystone

Doch was machten russische Mechaniker auf einer Luftwaffenbasis des Nato-Landes Slowakei während des Ukraine-Kriegs? Lubomir Svoboda, der Vize-Chef des Militärs, erklärt: Man habe ein langfristiges Abkommen, in dessen Rahmen die Techniker in der Slowakei stationiert seien. Die Russen hätten das grössere Know-how über den Kampfjet aus Sowjet-Zeiten.

Verteidigungsminister Nad hofft nun, dass die Ukraine die defekten Flugzeuge selbst reparieren könne. «Sie haben Piloten, Ersatzteile und ein Unternehmen, das seit Sowjet-Zeiten an MiG-Jets gearbeitet hat.» So sollten die Kampfjets doch noch bald im Ukraine-Krieg im Einsatz stehen.

Glauben Sie, dass der Ukraine-Krieg bald endet?

Die Ukraine und Präsident Wolodymyr Selenskyj bitten die westlichen Verbündeten seit Längerem um Kampfjets. Bislang haben erst die Slowakei und Polen veraltete MiG-29 geliefert. Andere Länder, beispielsweise die USA und Deutschland, werden der Bitte kaum nachkommen. Sie fürchten, dass es als weitere Eskalation gesehen werden könnte, und haben sich deswegen mehrmals gegen Jet-Lieferungen ausgesprochen.

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