In der im Ukraine-Krieg heftig umkämpften Stadt Bachmut will keine Seite zurückziehen. Die Ukraine lehnt einen Rückzug ab, Russland will weiter vordrängen.
Ukraine Krieg Sergej Schoigu
Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu. (Archivbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Russland will weiterhin um die Stadt Bachmut kämpfen.
  • Beide Seiten melden bei den Gefechten im Osten der Ukraine hohe Verluste des Gegners.
  • Selenskyj schloss am Montag einen Rückzug seiner Truppen aus.
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Die russische Führung will den seit Monaten tobenden Kampf um die Stadt Bachmut im Osten der Ukraine mit unverminderter Härte weiterführen.

«Die Befreiung von Artjomowsk (russische Bezeichnung von Bachmut) wird fortgesetzt», sagte Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu am Dienstag in Moskau.

Die Einnahme der Stadt erlaube es, im Ukraine-Krieg ukrainische Verteidigungslinien in der Tiefe zu durchbrechen, begründete der 67-Jährige das Beharren auf der verlustreichen Offensive. «Diese Stadt ist ein wichtiger Knotenpunkt (für die Linien) der Verteidigung der ukrainischen Soldaten im Donbass.» Die Kontrolle über sie werde «neue offensive Einsätze in der Tiefe gegen die Verteidigung der Streitkräfte der Ukraine ermöglichen».

Ukraine-Krieg: Kein Rückzug aus Bachmut

Zuvor hatte die ukrainische Führung schon angebliche Pläne für einen Rückzug aus der umkämpften Stadt zurückgewiesen. Beide Seiten berichten von jeweils hohen Verlusten der gegnerischen Kriegspartei.

Nach Angaben Schoigus ist die Zahl der ukrainischen Toten und Verletzten zuletzt deutlich gestiegen. «Allein im Februar haben sie (die Verluste) sich um 40 Prozent erhöht und lagen bei mehr als 11'000 Soldaten», behauptete der Minister. Die Ukraine nennt keine eigenen Todeszahlen. Die Waffenlieferungen der Nato würden der Ukraine nicht zum Sieg verhelfen, meinte Minister Schoigu weiter.

Glauben Sie an ein baldiges Ende des Ukraine-Kriegs?

Die ukrainische Führung hatte zuvor beschlossen, an der Verteidigung von Bachmut festzuhalten. Um die Stadt, die vor dem Ukraine-Krieg gut 70'000 Einwohner hatte, wird seit Monaten erbittert gekämpft. Inzwischen ist sie grösstenteils zerstört.

Zwar räumte Kiew auch eigene Verluste bei den Gefechten ein, doch zugleich seien die Ausfälle bei den Angreifern wesentlich höher. So bezifferte der ukrainische Verteidigungsminister Olexij Resnikow die Verlustzahlen der russischen Angreifer in Bachmut auf bis zu 500 Mann pro Tag. Er machte für die hohen Opferzahlen das rücksichtslose Vorgehen der dort agierenden russischen Privatarmee Wagner des Geschäftsmanns Jewgeni Prigoschin verantwortlich.

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