Russland besorgt sich 174'000 neue Diplomatenpässe. Will der Kreml damit seinen Spionen und Freunden helfen, die Sanktionen im Ukraine-Krieg zu umgehen?
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Das russische Aussenministerium hat rund vier Millionen Franken für 174'000 neue Diplomatenpässe ausgegeben. (Archivbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Russland hat 174'000 neue Diplomatenpässe bestellt.
  • Eigentlich bräuchte das Land nur einen Bruchteil davon.
  • Es wird befürchtet, dass damit Beamte und Spione die Sanktionen umgehen könnten.
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Das russische Aussenministerium hat rund 15'000 Mitarbeitende, rund 5000 davon könnten einen diplomatischen Status erhalten. Gleiches gilt für die Mitglieder des Schutzdienstes des Präsidenten und des Geheimdienstes FSB, wenn sie eine Mission im Ausland absolvieren. Trotz dieser geringen Zahl an möglichen Diplomaten hat das Aussenministerium von Sergei Lawrow rund 174'000 Diplomatenpässe bestellt.

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Russlands Aussenminister Sergei Lawrow befürwortet den Ukraine-Krieg. - Keystone

Dafür wurden circa vier Millionen Franken bezahlt, wie die oppositionelle Nachrichtenplattform «SOTA» berichtet. Sie äussert den Verdacht, dass der Kreml tausende Mitarbeiter, Freunde und deren Familien mit Diplomatenpässen ausstatten möchte.

Dadurch könnten russische Beamte und Spione trotz der im Ukraine-Krieg verhängten Sanktionen leichter reisen. Für die EU würde der Trick aber nicht wirklich funktionieren: Die Union hat die Einreisebestimmungen für russische Diplomaten bereits verschärft.

«SOTA» stellt am Ende des Berichts dann auch die Frage: «Wohin planen die künftigen Besitzer der Diplomatenpässe zu reisen?»

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