Seit einem Monat herrscht in der Ukraine Krieg. Der russische Vormarsch stockt wegen Nachschub-Problemen und grossem Widerstand der Ukrainer.
Ukraine krieg
Ein ukrainischer Soldat beobachtet die Lage nahe der Hauptstadt Kiew. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Auch nach einem Monat Krieg konnte Russland keine wichtigere Stadt einnehmen.
  • Die Ukraine wird von Grossbritannien und der EU mit weiteren Waffen und Geld unterstützt.
  • Laut Schätzungen der Nato sind die Verluste auf russischer Seite gross.
Ad

Vor genau einem Monat liess Wladimir Putin die russischen Truppen in die Ukraine einmarschieren. Er konnte aber nur im Osten einige Erfolge verbuchen, wichtige Städte sind weiter in ukrainischer Hand. Mehrere sind aber eingekesselt, die humanitäre Lage ist im Ukraine Krieg in vielen Orten schlecht. Die russische Armee hat mit Nachschub- und Motivations-Problemen sowie dem Tod von fünf Generälen zu kämpfen.

Aus den besonders umkämpften Gebieten konnten mittlerweile zehntausende Personen evakuiert werden, über vier Millionen sind aus dem Land geflüchtet. Der Westen hat Russland und seine Elite mit harten Sanktionen belegt und unterstützt die Ukraine mit Geld und Waffen. Die geforderte Flugverbotszone wird aber wegen der Angst vor einer Eskalation nicht eingerichtet.

Sollte der Westen eine Flugverbotszone über der Ukraine einrichten?

Hier erfahren Sie alle neuen Ereignisse im Ukraine-Krieg. Die Geschehnisse vom Mittwoch können Sie hier nachlesen. Die meisten Angaben russischer und ukrainischer Behörden können nicht unabhängig geprüft werden.

Ukraine Krieg: Der Donnerstag im Ticker

19.43: Die G7-Gruppe hat den russischen Präsidenten Wladimir Putin zum sofortigen Ende des Angriffs auf die Ukraine aufgefordert.

Bei ihrem Krisengipfel in Brüssel drohten die G7 dem Kremlchef mit Konsequenzen für den vor vier Wochen begonnenen Ukraine-Krieg. «Wir werden keine Mühe scheuen, um Präsident Putin sowie die Planer und Unterstützer für ihre Taten zur Rechenschaft zu ziehen.»

19.21: US-Präsident Joe Biden hat sich angesichts des Angriffskriegs gegen die Ukraine für einen Ausschluss Moskaus aus der G20-Gruppe ausgesprochen.

Panzerkolonne ukraine krieg
Eine mutmasslich russische Panzerkolonne auf einer Autobahn in der Region Mariupol. - dpa

Eine entsprechende Frage einer Journalistin bejahte Biden am Donnerstag in Brüssel. Die russische Armee warnte er erneut vor einem Einsatz chemischer Waffen im Ukraine-Konflikt. Sollte es zu einem solchen Einsatz kommen, werde es eine «Antwort» der Nato geben, betonte er.

18.50: Tschetschenische Kämpfer haben nach Angaben von Machthaber Ramsan Kadyrow die Kontrolle über das Rathaus von Mariupol übernommen. Die südukrainischen Hafenstadt ist seit Wochen eingekesselt. Über dem Gebäude wurde die Flagge gehisst.

Im Messengerdienst Telegram veröffentlichte Kadyrow am Donnerstag ein Video: Ein Telefonat des russischen Abgeordneten Adam Delimchanow mit den «tapferen» tschetschenischen Kämpfern. Er kündigte zudem «Säuberungen» in Mariupol an.

Front «praktisch eingefroren»

17.58: Vier Wochen nachdem der Ukraine-Krieg startete, ist die Front nach ukrainischen Angaben «praktisch eingefroren». Präsidentenberater Olexij Arestowytsch sagte am Donnerstag in Kiew: Dem Generalstab zufolge haben die russischen Truppen an den meisten Frontabschnitten keine Ressourcen für weitere Vorstösse mehr.

Der Kriegsgegner stehe «praktisch auf der Stelle», betonte Arestowytsch. Man könne nur erraten, wie Russland es schaffen wollte, innerhalb von drei Tagen Kiew einzunehmen. Die russische Armee habe Nachschubprobleme bei Treibstoff, Verpflegung und Munition.

Ukraine Krieg
Ukrainische Soldaten auf einem gepanzerten Mannschaftswagen in der Region Wyschgorod nahe Kiew. - dpa

17.05: Der Bund hat erstmals Zahlen zu den Sanktionen gegen Russland vorgelegt. Insgesamt wurden bisher Vermögenswerte im Umfang von 5,75 Milliarden Franken eingefroren. Die Behörden stellen sich derweil darauf ein, dass die Zahl der Geflüchteten noch deutlich zunimmt.

16.55: Die Ukraine und Russland haben nach Angaben aus Kiew Gefangene ausgetauscht. «Heute vor einigen Minuten haben wir unsere Seeleute ausgetauscht». Dies sagte Vizeregierungschefin Iryna Wereschtschuk am Donnerstag im ukrainischen Einheitsfernsehen.

Es handle sich um 19 zivile Seeleute, die vor der Schlangeninsel im Schwarzen Meer von Russland gefangen genommen wurden. Auch zehn ukrainische Soldaten sind dabei. Im Gegenzug seien zehn russische Soldaten und elf zivile Gefangene übergeben worden, sagte Wereschtschuk.

16.51: Ein Mitarbeiter der Schweizerischen Stiftung für Minenräumung (FSD) ist bei einem Raketenbeschuss in Mariupol ums Leben gekommen. Von vier weiteren Mitarbeitenden hat die Stiftung keine Nachricht.

Der beim Raketenangriff getötete Mann war demnach bereits am 14. März in der Nähe seines Hauses tot aufgefunden worden. Dies schrieb die Organisation am Donnerstag in einer Erklärung.

Ukraine-Krieg
Charkiw ist die zweitgrösste Stadt in der Ukraine. - AFP

Ukraine Krieg: Artilleriebeschuss in Charkiw

16.21: Durch russischen Artilleriebeschuss sind in der Millionenstadt Charkiw nach ukrainischen Angaben mindestens sechs Menschen getötet worden. Weitere 15 wurden verletzt. Dies teilte Gebietsgouverneur Oleh Synjehubow am Donnerstag in sozialen Netzwerken mit.

Die Menschen hätten bei einer Poststelle in einem nordöstlichen Stadtbezirk für humanitäre Hilfe angestanden.

nato
Die Fahnen der Nato. - Keystone

15.46: Seit Beginn vom Ukraine-Krieg vor genau einem Monat haben russische Einheiten mehr als 1800 Luftangriffe auf die Ukraine geflogen. Ausserdem seien Hunderte Raketen von Land und von der See auf ukrainische Ziele abgefeuert worden. Dies teilte das Verteidigungsministerium in Kiew am Donnerstag mit.

15.19: Die Nato will die Ukraine im Krieg gegen Russland mit weiterer Ausrüstung zum Schutz vor biologischen und chemischen Angriffen unterstützen.

Die 30 Bündnisstaaten hätten bei ihrem Sondergipfel in Brüssel entschieden, weitere Hilfe zu leisten. Dies, damit die Ukraine ihr Grundrecht auf Selbstverteidigung ausüben könne. Das sagte Generalsekretär Jens Stoltenberg am Donnerstag in Brüssel.

15.17: Eine 100 Jahre alte Holocaust-Überlebende ist nach israelischen Angaben aus der umkämpften ukrainischen Hauptstadt Kiew gerettet worden. Die Aktion wurde von dem israelischen Rettungsdienst Zaka organisiert, wie ein Sprecher der Organisation am Donnerstag bestätigte.

Die Frau namens Doba Huberhryz sei nun in Moldawien und solle mit einem Ambulanz-Flug nach Israel gebracht werden.

Nato-Staten reagieren mit Aufrüstung auf Ukraine-Krieg

15.02: Die Nato-Staaten wollen mit massiver Aufrüstung auf Russlands aggressive Politik reagieren. Angesichts «der seit Jahrzehnten schwerwiegendsten Bedrohung für die euro-atlantische Sicherheit» werde man das Abschreckungs- und Verteidigungsdispositiv erheblich stärken.

Goldpreis
Der Goldpreis zeigt sich stabil. - Keystone

Zudem werde man das gesamte Spektrum an einsatzbereiten Streitkräften und Fähigkeiten weiterentwickeln. Das heisst es in einer gemeinsamen Gipfelerklärung der Staats- und Regierungschefs vom Donnerstag.

14.53: Die westlichen Verbündeten wollen mit neuen Massnahmen verhindern, dass Russland die international verhängten Sanktionen umgeht. Nun nehmen sie den Handel mit Gold in den Fokus.

Jede Transaktion mit Gold im Zusammenhang mit der russischen Zentralbank soll mit Sanktionen belegt werden. Das kündigte ein hoher US-Regierungsvertreter am Donnerstag an. Die G7-Staaten und die EU wollen so verhindern, dass die russische Zentralbank internationale Reserven einsetzt, um die Russen-Wirtschaft zu stützen.

Klitschko: «Wie viele Beweise für Kriegsverbrechen wollt ihr noch sehen?»

14.50: Wladimir Klitschko hat eine neue Ansprache auf Twitter veröffentlicht. «Gestern fragte mich ein britischer Journalist nach Beweisen dafür, dass die Russen Kriegsverbrechen an Ukrainern begangen haben. Nun, hier ist meine Antwort», schreibt der ukrainische Ex-Boxer und Bruder des Kiewer Bürgermeisters Vitali Klitschko.

«Wie viele Beweise für Kriegsverbrechen wollt ihr noch sehen, wenn Zivilisten getötet werden. Wenn über 300 Kinder getötet und verletzt werden. Wie viel mehr wollt ihr noch sehen, bevor ihr Russland isoliert?»

Ukraine Krieg
Joe Biden heute Donnerstag beim Nato-Gipfel. - Keystone

Jeder Cent, der nach Russland fliesse, werde verwendet, um im Ukraine-Krieg zu töten. «Selbst ihr seid nicht sicher hier», sagt er zu dem Journalisten.

14.31: Die USA wollen bis zu 100'000 Geflüchtete aus der Ukraine aufnehmen. Ausserdem sollen mehr als eine Milliarde US-Dollar für humanitäre Hilfe bereitgestellt werden, kündigte ein hochrangiger US-Regierungsvertreter am Donnerstag an.

Mit dem Geld sollen demnach die Menschen in der Ukraine unterstützt werden. Zudem soll denjenigen geholfen werden, die von den globalen Auswirkungen des russischen Krieges betroffen sind. Es sollen Nahrungsmittel, Unterkünfte, sauberes Wasser, medizinische Versorgung und andere Formen der Hilfe finanziert werden.

Grossbritannien
Der britische Justizminister Dominic Raab. - Keystone

Die US-Regierung verhängt ausserdem neue Sanktionen gegen Hunderte Abgeordnete des russischen Parlaments Duma und weitere Elite-Mitglieder. Russische Rüstungsunternehmen sowie die Duma als Ganzes sollen ebenfalls auf die Sanktionsliste gesetzt werden. Das kündigte der US-Regierungsvertreter an.

14.07: Grossbritannien will die Ermittlungen des Internationalen Strafgerichtshofs zu Kriegsverbrechen in der Ukraine personell sowie finanziell unterstützen.

Justizminister Dominic Raab, der dazu am Donnerstag ein internationales Treffen leitete, kündigte umgerechnet 1,23 Millionen Franken Unterstützung an.

14.04: Das tschechische Parlament hat der Entsendung von bis zu 650 Soldaten in das Nato-Partnerland Slowakei zugestimmt. Nach dem Senat billigte am Donnerstag auch das Abgeordnetenhaus in Prag ein entsprechendes Mandat. Die Truppen sollen im Rahmen einer multinationalen Gefechtsgruppe die Nato-Ostflanke stärken.

USA will weitere Waffen in Ukraine schicken

13.48: Die USA und ihre Verbündeten wollen ihre Waffenlieferungen an die Ukraine ausweiten: Nach Angaben einer hochrangigen US-Vertreterin sprachen die Nato-Mitgliedstaaten am Donnerstag beim Sondergipfel in Brüssel erstmals über die Lieferung von Anti-Schiffs-Raketen.

Es müssten aber noch technische Details geklärt werden, hiess es. Wolodymyr Selenskyj hatte die Nato in einer Videoansprache um uneingeschränkte Militärhilfe gebeten, insbesondere um Kampfjets und Panzer.

Ukraine-Krieg
Ein ukrainischer Soldat kämpft im Ukraine-Krieg gegen die Russen. - Keystone

Nato schätzt zahl der gefallenen Russen im Ukraine-Krieg auf 40'000

13.43: Russland hat laut Nato-Angaben schon bis zu 40'000 Soldaten im Ukraine-Krieg verloren. Das berichtete ein hochrangiger Nato-Beamter. Geheimdienstinformationen und ukrainische Angaben deuteten darauf hin, dass die Russen seit Kriegsbeginn 7000 bis 15'000 Tote zu beklagen hätten.

Damit schätzt die Nato aufgrund von historischen Erfahrungen eine Gesamtzahl an Toten von 30'000 bis 40'000. Offiziell hat Russland bislang nur von mehreren hundert Gefallenen gesprochen.

13.36: Mehr als die Hälfte aller Kinder in der Ukraine sind seit dem Beginn der russischen Invasion vertrieben worden. Das UN-Kinderhilfswerk Unicef schätzte am Donnerstag rund 4,3 Millionen Vertriebene unter den 7,5 Millionen Kindern des Landes.

Davon seien mehr als 1,8 Millionen als junge Flüchtlinge in Nachbarländern, während 2,5 Millionen in der Ukraine geblieben seien.

«Der Krieg hat eine der rasantesten Vertreibungen von Kindern in grossem Ausmass seit dem Zweiten Weltkrieg ausgelöst.» Das sagte Unicef-Chefin Catherine Russell. Die Auswirkungen könnten noch über Generationen spürbar bleiben, warnte sie.

Joe Biden
Joe Biden heute Donnerstag am Nato-Gipfel in Brüssel. - Keystone

Biden und Stoltenberg beraten über Ukraine-Krieg

13.31: US-Präsident Joe Biden hat vor dem Sondergipfel in Brüssel mit Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg über den Ukraine-Krieg beraten.

Ukraine Krieg
Wolodymyr Selenskyj spricht vor dem schwedischen Parlament. - Keystone

Biden und Stoltenberg hätten ausserdem die laufenden Bemühungen der Nato «zur Abschreckung und Verteidigung gegen jegliche Aggression» erörtert. Begrüsst hätten sie die Unterstützung der Bündnispartner für die Regierung und das Volk der Ukraine.

13.10: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Schweden für seine Unterstützung und frühe Waffenlieferungen gedankt. Es sei kein blosser Zufall, dass sowohl die ukrainische als auch die schwedische Flagge Gelb und Blau seien.

Denn die Länder stünden für Freiheit, das friedliche Leben, die Würde jedes Menschen und Gerechtigkeit zusammen. Das, sagte Selenskyj am Donnerstag in einer Videoansprache vor dem schwedischen Parlament.

Deshalb sei es nur logisch, dass Schweden zu den Ländern zähle, die die Ukraine am stärksten unterstützten. «Ich bin Ihnen dafür sehr dankbar.»

13.07: Die Europäische Union dürfte der US-Regierung in der Einschätzung folgen, dass Russland in der Ukraine Kriegsverbrechen begeht.

Ukraine Krieg
Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu. - sda - Keystone/Pool Sputnik Kremlin/AP/Alexei Nikolsky

Im jüngsten Entwurf der Abschlusserklärung für den EU-Gipfel am Donnerstag und Freitag in Brüssel heisst es: «Russland führt Angriffe auf die Zivilbevölkerung durch und zielt auf zivile Objekte. Darunter Spitäler, medizinische Einrichtungen, Schulen und Schutzräume. Diese Kriegsverbrechen müssen sofort aufhören.»

12.57: Der Kreml hat Spekulationen zurückgewiesen, wonach Verteidigungsminister Sergej Schoigu mitten im Ukraine-Krieg abwesend sein soll.

«Der Verteidigungsminister hat im Moment viel zu tun.» Das sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Donnerstag in Moskau der Agentur Interfax zufolge. Es sei nicht die Zeit für Medienauftritte. «Das ist durchaus verständlich.»

Ukraine hat bei Nato 200 Panzer angefordert

12.51: Die von Russland angegriffene Ukraine hat bei der Nato mindestens 200 Panzer angefordert. «Sie haben mehr als 20'000 Panzer, die Ukraine hat um ein Prozent gebeten.»

wladimir putin verteidigungsminister schoigu
Sergej Schoigu und Wladimir Putin. Ersterer wurde seit Wochen nicht mehr an öffentlichen Terminen gesehen. - keystone

Das sagte Präsident Wolodymyr Selenskyj am Donnerstag bei einer Videoschalte zum ausserordentlichen Nato-Gipfel in Brüssel. Kiew würde sie auch kaufen, aber «wir haben bisher keine klare Antwort», meinte der 44-Jährige. Ähnlich sehe es bei den angeforderten Flugzeugen und Abwehrsystemen für Raketen aus. Brüssel würde keine deutlichen Antworten geben.

12.42: Der Kreml hat Spekulationen zurückgewiesen, wonach Verteidigungsminister Sergej Schoigu mitten im Ukraine-Krieg abwesend sein soll.

«Der Verteidigungsminister hat im Moment viel zu tun», sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Donnerstag in Moskau der Agentur Interfax zufolge. Es sei nicht die Zeit für Medienauftritte, «das ist durchaus verständlich.» Russische Medien haben sich verwundert gezeigt, dass Schoigu seit dem 11. März keine öffentlichen Termine wahrgenommen hat.

Nato will sich wegen Ukraine-Krieg langfristig neu aufstellen

11.59: Die Nato kündigte zum Auftakt ihres Gipfels in Brüssel eine Neuorganisation an der östlichen Grenze des Bündnisses an. Es gehe um eine «langfristige Neuaufstellung», sagte Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg.

sergej viktorovi? lavrov
Der russische Aussenminister Sergej Lawrow. - dpa

Die bereits zur Verstärkung entsandten Soldaten im östlichen Teil des Bündnisses sollten «so lange bleiben wie nötig», sagte Stoltenberg. Zusätzlich sollten vier neue Gefechtseinheiten nach Bulgarien, Rumänien, Ungarn und in die Slowakei entsandt werden. Er bekräftigte, dass die Nato «weder Soldaten noch Flugzeuge» in die Ukraine schicken werde.

11.51: Grossbritannien hat weitere Sanktionen gegen einflussreiche Russen und russische Banken auf den Weg gebracht. Dazu gehört auch Berichten zufolge die in London lebende Stieftochter des russischen Aussenministers Sergej Lawrow, Polina Kowaljowa. Das teilte die britische Aussenministerin Liz Truss am Donnerstag mit.

Auch die von mehreren Oligarchen gegründete Alfa-Bank sowie die private Söldner-Gruppe Wagner und weitere Geldhäuser stehen auf der Sanktionsliste. Der Chef der grossen russischen Sberbank, Herman Gref, ist ebenfalls darunter.

11.36: Seit Beginn des Ukraine-Kriegs haben sich rund 2,2 Millionen Menschen in Polen in Sicherheit gebracht. Das teilte der polnische Grenzschutz am Donnerstag beim Kurznachrichtendienst Twitter mit.

Ukraine Krieg
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj vorgestern Dienstag bei einer Ansprache in Kiew. - EPA/UKRAINIAN PRESIDENTIAL PRESS SERVICE

Allein am Mittwoch waren es demnach rund 30'000 Menschen. Dies sei ein Rückgang um etwa 2,5 Prozent im Vergleich zum Vortag. Aus Polen in die Ukraine hätten seit Kriegsbeginn am 24. Februar etwa 296'000 Menschen die Grenze überquert.

11.17: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj weitere Sanktionen gegen Russland gefordert. «Russland muss die Konsequenzen seiner kriminellen Aktivitäten erfahren». Das sagte Selenskyj in einem Interview der italienischen Zeitung «La Repubblica».

Auf die Frage, was er von Italien erwarte, sagte er zudem: «Übt Druck auf den Aggressor aus. Erhöht die Sanktionen gegen die Russen, die diesen Krieg anfingen und führen. Entsagt russischen Waren, zieht eure Firmen vom russischen Markt ab.»

Ukraine Krieg
Eine Pflegerin kümmert sich um ein im Ukraine-Krieg geborenes Baby einer Leihmutter in einem Bunker in Kiew. - Keystone

Seit Beginn des Ukraine-Kriegs mehr als 15'300 Kinder geboren

Ukraine Krieg
Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko gratuliert einer frisch verheirateten Verteidigungskämpferin im Ukraine-Krieg. - Keystone

11.03: Seit dem Beginn des russischen Einmarsches vor genau vier Wochen sind in der Ukraine mehr als 15'300 Kinder geboren worden.

Dabei seien die russisch besetzten Gebiete nicht berücksichtigt, teilte das Justizministerium in Kiew am Donnerstag bei Facebook mit. Gleichzeitig seien in den von der Regierung kontrollierten Gebieten mindestens 15'443 Ehen geschlossen worden.

«Wir glauben, dass wahre Liebe nicht durch Explosionen erstickt (...) oder durch Krieg zerstört werden kann.» Das schrieb die Behörde und zeigte Fotos von Hochzeiten.

Russland liefert trotz Ukraine-Krieg Gas durch Nachbarland

10.10: Auch einen Monat nach Kriegsbeginn liefert Russland eigenen Angaben zufolge weiter in grossem Umfang Gas durch die Ukraine.

NBA
Das chinesische Staatsoberhaupt Xi Jinping. - Keystone

Gemäss den Bestellungen europäischer Kunden würden am Donnerstag 104 Millionen Kubikmeter durch das Leitungssystem gepumpt. Das sagte der Sprecher des Energieriesen Gazprom, Sergej Kuprijanow, der Agentur Interfax zufolge.

09.29: Die Nato fordert von China ein klare Positionierung gegen Russlands Angriff auf die Ukraine. «Wir fordern China auf, sich dem Rest der Welt anzuschliessen und den russischen Einmarsch in die Ukraine klar zu verurteilen.» Das sagte Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg am Donnerstag am Rande des Nato-Sondergipfels zum Ukraine-Krieg.

Zudem solle China keine politische Unterstützung bieten. Dies schliesse natürlich auch ein, keinerlei materielle Unterstützung für die Invasion in die Ukraine zu leisten.

Russland hat im Ukraine-Krieg «vollständige Kontrolle» über Isjum

09.23: Einen Monat nach Kriegsbeginn haben russische Truppen nach eigener Darstellung die «vollständige Kontrolle» über die ukrainische Stadt Isjum erlangt.

Das sei am Donnerstagmorgen erfolgt, sagte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, in Moskau.

09.04: Die Nato will die Verteidigung ihrer Ostflanke grundsätzlich überdenken. «Die Nato-Politiker werden heute über eine langfristige Neuaufstellung sprechen.» Das sagte Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg am Donnerstag vor Beginn des Nato-Sondergipfel in Brüssel.

Die bereits zur Verstärkung entsandten Soldaten im östlichen Teil des Bündnisses sollten «so lange bleiben wie nötig», sagte Stoltenberg.

09.02: Am Hafen der südukrainischen Stadt Berdjansk ist es am Donnerstagmorgen zu heftigen Explosionen gekommen. Die ukrainische Zeitung «Ukrajinska Prawda» veröffentlichte Bilder, auf denen meterhohe Flammen und eine riesige Rauchsäule zu sehen sind.

Laut ukrainischer Marine soll ein russisches Landungsschiff zerstört worden sein, wie die Agentur Unian meldete. Es soll zur Schwarzmeerflotte gehört haben. Von russischer Seite gab es zunächst keine Angaben, unabhängig überprüfen liessen sich die Berichte nicht.

jens stoltenberg
Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hält eine Rede. - keystone

Nato schliesst militärisches Eingreifen in Ukraine-Krieg weiter aus

08.43: Russland stellt nach Ansicht von Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg derzeit keine akute Gefahr für Alliierte dar. «Wir sind das stärkste Bündnis der Welt», sagte der Norweger am Donnerstag am Rande eines Nato-Sondergipfels zum Ukraine-Krieg. «Solange wir zusammenstehen, sind wir sicher.»

Zugleich machte Stoltenberg erneut deutlich, dass die Nato trotz ihrer militärischen Überlegenheit ein militärisches Eingreifen in den Ukraine-Krieg ausschliesst.

07.09: Russland hat nach Angaben des ukrainischen Militärs seine Luftangriffe verstärkt. Binnen 24 Stunden habe man mehr als 250 Einsätze registriert, heisst es im Morgenbericht des ukrainischen Generalstabs am Donnerstag.

Am Vortag seien es 60 weniger gewesen. Die Hauptziele seien weiterhin Einrichtungen der militärischen und zivilen Infrastruktur in den Gebieten Kiew, Tschernihiw und Charkiw. Moskau gibt dagegen an, nur militärische Ziele anzugreifen.

Ukraine Krieg
Ukraine Krieg: Ein ukrainischer Soldat tarnt einen Panzer in der Nähe von Kiew mit Ästen. - keystone

05.40: Auch ein Pentagon-Vertreter berichtet am Mittwoch von ukrainischen Geländegewinnen: Es sei gelungen, russische Truppen im Osten von Kiew in 24 Stunden über 30 Kilometer zurückzudrängen.

Bürgermeister Vitali Klitschko erklärte auf Youtube, dass die Markariw und fast ganz Irpin wieder unter ukrainischer Kontrolle seien. Laut dem Pentagon-Vertreter käme Russland in Charkiw, Odessa und Tschernihiw nicht mehr voran.

Die russische Armee konzentriere sich nun vermehrt auf die prorussischen Separatistengebiete Luhansk und Donezk. Es werde die Strategie verfolgt, dort stationierte ukrainische Streitkräfte zu «binden», damit sie «nicht anderswo eingesetzt werden können».

04.55: Nach Einschätzung britischer Geheimdienste erhöht die Ukraine den Druck auf die russischen Streitkräfte nordöstlich von Kiew. Diese stünden vor erheblichen Problemen in der Versorgung und Kampfmoral, heisst es im Update des Verteidigungsministeriums unter Berufung auf Geheimdienstinformationen.

Ukrainische Streitkräfte führten zudem erfolgreiche Gegenangriffe gegen russische Stellungen in Orten am Rande der Hauptstadt durch. Sie hätten möglicherweise auch Makariw und Moschun zurückerobert. Es bestehe «eine realistische Möglichkeit, dass die Ukraine nun in der Lage ist, russische Einheiten in Butscha und Irpin einzukreisen».

Ukraine Krieg: «Blutbad» in Tschernihiw

04.10: In der unter Beschuss stehenden Stadt Tschernihiw kann der Friedhof die Toten nicht mehr aufnehmen. Laut Bürgermeister Wladyslaw Atroschenko würden die Leichen deshalb länger als normal in Leichenhallen aufbewahrt oder auf alten, unbenutzten Friedhöfen beerdigt.

Tschernihiw ist bei den Angriffen «völlig zerstört» worden, wie ein Video von Atroschenko, das CNN verifiziert hat, zeigt. «Man kann deutlich sehen, dass hier ein totales Blutbad angerichtet wurde». Die genaue Zahl der getöteten Zivilisten erfasse die Stadt nicht mehr, die Staatsanwaltschaft bearbeite die Fälle, so der Bürgermeister.

Ukraine Krieg: Renault schliesst Werk in Moskau

04.00: Gemäss der internationalen Atomenergiebehörde IAEA konnten im Sperrgebiet um das ehemalige AKW Tschernobyl vier Brände gelöscht werden. Es gebe aber noch weitere Feuer.

03.40: Der französische Autobauer Renault stellt die Produktion in seinem Werk in Moskau eingestellt. Es sei jedoch keine endgültige Entscheidung für einen Ausstieg aus seinem zweitgrössten Markt, so der Konzern.

Ukraine Krieg
Der Ukraine-Krieg hat das sicherheitspolitische Umfeld der Schweiz verschlechtert. (Symbolbild) - Keystone

03.00: Russische Truppen greifen nach Angaben des ukrainischen Militärs weiter zahlreiche Städte und Gebiete in dem Land an. Am Vorrücken bei der Hauptstadt Kiew seien sie aber gehindert worden.

Beim Kiewer Vorort Browary seien russische Truppen gestoppt worden, heisst es in dem auf Facebook veröffentlichten Bericht des ukrainischen Generalstabs. Es sei ihnen nicht gelungen, die ukrainischen Verteidigungsstellungen zu durchbrechen, um den nordwestlichen Stadtrand der Hauptstadt Kiew zu erreichen.

Auch aus dem Gebiet um die belagerte Stadt Isjum gibt es Berichte über Gefechte. Hier versuche Russland, die Abwehrstellungen in Dörfern zu durchbrechen. Kampfhandlungen gibt es ebenfalls in den Gebieten Donezk, Luhansk und im Norden des Landes, wo Dörfer mit Artillerie beschossen werden.

Nasa bekräftigt Kooperation mit Moskau trotz Ukraine-Krieg

Hrywnja
Nach Ansicht der Menschenrechtsbeauftragten der deutschen Bundesregierung, Luise Amtsberg, braucht es rasch klare Regeln beim Umtausch von ukrainischen Hrywnja in Euro. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/EPA/ARKADY BUDNITSKY

02.20: Deutsche Politiker mehrere Parteien fordern eine schnelle Lösung für den Umgang mit der ukrainischen Währung. Viele Geflüchtete hätten Schwierigkeiten, die Landeswährung Hrywnja umzutauschen.

«Wir müssen sicherstellen, dass das Geld getauscht werden kann.» Dies sagte die Menschenrechtsbeauftragte der deutschen Bundesregierung, Luise Amtsberg, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Zurzeit sei das nur bei kleineren Beträgen möglich, bei grösseren Summen sei das wegen des Wertverlusts der Währung schwierig. Das Problem müsse europäisch gelöst werden, Gespräche liefen bereits.

02.00: Die Nasa setzt weiter auf die Zusammenarbeit mit Russland im Hinblick auf die Internationale Raumstation ISS.

Die professionelle Zusammenarbeit zwischen den Astronauten und den Kosmonauten an Bord der ISS sowie zwischen den Kontrollzentren geht unverändert weiter.» Dies sagte Nelson am Mittwoch bei einer Pressekonferenz. Das habe auch die erfolgreiche Ankunft von drei Kosmonauten an der ISS in der vergangenen Woche gezeigt.

Selenskyj ruft zu internationalen Protesten gegen Ukraine-Krieg auf

Selenskyj
Ukraine Krieg: Der ukrainische Präsidenten Wolodymyr Selenskyj hat eine Videobotschaft auf Telegram veröffentlicht. - Uncredited/Ukrainian Presidential Press Office/AP/dpa

00.40: Wolodymyr Selenskyj ruft dazu auf, weltweit am Donnerstag gegen den Ukraine-Krieg zu protestieren.

«Kommen Sie aus Ihren Büros, Ihren Wohnungen, Ihren Schulen und Universitäten», sagte Selenskyj in einer auf Telegram veröffentlichten Videoansprache. «Kommen Sie im Namen des Friedens. Kommen Sie mit ukrainischen Symbolen, um die Ukraine, die Freiheit und das Leben zu unterstützen.» Russland versuche die Freiheit aller Menschen in Europa und der Welt zunichte zu machen.

griner
Brittney Griner sitzt in Russland in Haft - GETTY IMAGES NORTH AMERICA/AFP/Archiv

00.25: Das Gesundheitswesen in der Ukraine ist laut der Weltgesundheitsorganisation WHO seit dem russischen Einmarsch 64 bestätigten Angriffen ausgesetzt gewesen. Das bedeute zwei bis drei Angriffe pro Tag, teilte die WHO Europa am Donnerstag mit.

00.15: Die US-Regierung hat Kontakt zu der in Moskau inhaftierten zweimaligen Basketball-Olympiasiegerin Brittney Griner aufnehmen können.

Es sei am Mittwoch konsularischer Zugang zu Griner gewährt worden, sagte der Sprecher des US-Aussenministeriums, Ned Price. «Der Konsularbeamte konnte sich vergewissern, dass es ihr so gut geht, wie man es unter diesen schwierigen Umständen erwarten kann.» Sei wurde wegen mutmasslichen Drogenbesitzes bei der Einreise festgenommen. Ihre Untersuchungshaft wurde kürzlich bis Mitte Mai verlängert.

Ukraine Krieg: Russische Journalistin in Kiew getötet

23.45: In Kiew ist eine russischen Journalistin der Investigativplattform The Insider ums Leben gekommen. Sie sei unter Raketenbeschuss geraten, als sei eine redaktionelle Aufgabe wahrnahm, teilte ihr Arbeitgeber mit.

Sie habe Zerstörungen im Bezirk Podil in Kiew gefilmt, als dieser unter erneuten Raketenbeschuss gekommen sei. Mit der Journalistin sei ein weiterer Zivilist ums Leben gekommen, zwei Begleitpersonen seien verletzt worden. Vor ihrem Engagement bei The Insider habe sie für den Anti-Korruptionsfonds des Kremlkritikers Alexej Nawalny tätig gewesen. Sie sei deshalb gezwungen worden, Russland zu verlassen und habe seither als Korrespondentin in der Ukraine gearbeitet.

23.25: EU-Ratschef Charles Michel wirft Russland in einem Einladungsschreiben für den anstehenden EU-Gipfel vor, Kriegsverbrechen zu begehen.

«Mit dem Fortschreiten des Kriegs beobachten wir, dass Russland zunehmend die Zivilbevölkerung angreift und Krankenhäuser, Schulen und Unterkünfte anvisiert.» Diese Kriegsverbrechen müssten sofort aufhören, so Michel. Zuvor hatte bereits die US-Regierung am Mittwoch russischen Truppen in der Ukraine erstmals offiziell Kriegsverbrechen vorgeworfen.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Wladimir KlitschkoEuropäische UnionJens StoltenbergVitali KlitschkoRaumstation ISSAlexej NawalnyWladimir PutinTschernobylEZBParlamentRegierungJoe BidenFacebookFrankenRenaultTwitterGazpromYoutubeHandelWasserUnicefDollarSchweizer ArmeeSenatLiebeFeuerAngstKremlNasaNATOCNNWHOTodISSG20EUUkraine KriegKrieg