Ukraine-Krieg: Russen-Gouverneur sagt Müttern, Söhne gehörten Staat

Rowena Goebel
Rowena Goebel

Russland,

Ein russischer Gouverneur trifft sich mit Müttern von im Ukraine-Krieg gefallenen Soldaten. Dabei trifft er eine Aussage, die nun für Wirbel sorgt.

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Der Gouverneur tröstet die Frauen mit fragwürdigen Aussagen und gibt ihnen dann einen Blumenstrauss. - Twitter /@francis_scarr

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein sibirischer Gouverneur hat sich mit Müttern von gefallenen Soldaten getroffen.
  • Um sie zu trösten, sagte er, ihre toten Söhne hätten dem Staat gehört.

Seit Monaten schickt der russische Präsident Wladimir Putin Soldaten zum Kämpfen in den Ukraine-Krieg. Viele von ihnen kommen nie zurück – das legt ein aktueller Bericht des britischen Geheimdiensts nahe.

London schätzt, dass unter anderem in der Region um die Stadt Bachmut zahlreiche Reservisten gefallen sind. Das Gleiche gelte auch für Soldaten, die in der Region Luhansk Grabensysteme hätten ausheben müssen. Der Kreml reagiert unter anderem damit, Müttern von Soldaten Treffen anzubieten.

So auch in Sibirien, wo ein Gouverneur mit seinen Worten an die Mütter gefallener Soldaten nun für Kritik sorgt. Ihre toten Söhne «gehören dem Staat», sagt Igor Kobzew, Gouverneur der Region Irkutsk im Südosten Sibiriens, durch die Blume.

Das bringt er mit einem Beispiel zum Ausdruck. So habe ihm seine eigene Mutter gesagt, als er in die Militärakademie ging: «Von nun an gehörst du nicht mehr mir, du gehörst dem Staat, dem Heimatland.»

Und weiter: «Mit Ehre und grossem Verständnis übergebe ich einen 18-jährigen Jungen in den Dienst der Streitkräfte. Du wirst eine Person des Staates.»

Gouverneur lügt über Anzahl im Ukraine-Krieg gefallener Soldaten

Dann behauptet Kobzew, es seien nur 28 Männer aus der Region im Ukraine-Krieg gefallen. Laut unabhängigen russischen Medien eine Lüge, wie die «Moscow Times» schreibt. Ihnen zufolge starben 122 Männer aus der Region.

Die Mütter nehmen diese Aussagen stillschweigend hin, wie Aufnahmen des Treffens zeigen. Doch auf Social Media sorgen sie für grosse Empörung: «Wahnsinnig», kommentiert ein Twitter-Nutzer. «Ich glaube, ich muss mich übergeben», meint ein anderer.

Verfolgen Sie die Ereignisse im Ukraine-Krieg?

Auch Kremlchef Wladimir Putin hat heute Freitag höchstpersönlich die Mütter von russischen Soldaten getroffen. Der Anlass stand aber bereits im Vorgang in der Kritik.

Denn: Die Vertreterinnen der Organisationen von Soldaten-Müttern wurden nicht eingeladen. Sie werfen dem Kreml vor, eigens unkritische Mütter gesucht und ausgewählt zu haben. Die Frauen forderten ihn dazu auf, echte betroffene Mütter zu treffen.

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