Putin gehen im Ukraine-Krieg die Soldaten aus. Ein Video zeigt nun angeblich, wie der kremlnahe Oligarch Prigoschin Gefängnisinsassen als Söldner rekrutiert.
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Ein russischer Soldat in der Region Cherson. (Archiv) - AP/dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Auf russischer Seite sollen im Ukraine-Krieg auch Gefängnisinsassen kämpfen.
  • Nun zeigt ein Video, wie der Oligarch Prigoschin angeblich im Knast Söldner rekrutiert.
  • Berichten zufolge finanziert der kremlnahe Unternehmer auch die Söldnergruppe Wagner.

Gefangenen wird die Freiheit versprochen: Seit Wochen gibt es Berichte darüber, dass Moskau wegen Personalmangels an der Front auch in Gefängnissen Kämpfer rekrutiert. Nun sorgt ein Video für Aufsehen. Es zeigt angeblich den kremlnahen Oligarchen Jewgeni Prigoschin beim Rekrutieren von Gefängnisinsassen.

In dem Video ist ein Mann zu sehen, der vor Gefangenen auftritt und ihnen die Freilassung verspricht. Dafür müssen sie sich lediglich für ein halbes Jahr als Söldner im Ukraine-Krieg verpflichten.

Es kämpfen jetzt schon Häftlinge für Russland

Er warnt jedoch, dass der Ukraine-Krieg schwerer sei als in Tschetschenien und Afghanistan. Zugleich gibt er bekannt, dass schon Häftlinge auf russischer Seite im Einsatz sind.

«Die ersten Gefangenen, die mit mir gekämpft haben, waren am 1. Juni beim Sturm des Wärmekraftwerks Wuhlehirsk dabei. 40 Leute aus Piter (St. Petersburg), Schwerverbrecher, rückfällig», sagt er.

Nicht jeder ist aber für den Krieg geeignet: Wie Prigoschin erklärt, müssen Freiwillige mindestens 22 Jahre alt sein, oder eine Einverständniserklärung eines Familienmitglieds haben. Das Höchstalter liegt bei 50 Jahren, ausser man ist «stark». Zudem überprüfe das Militär bei den Insassen, die wegen eines Drogendelikts im Gefängnis sind, ob sie süchtig sind.

Prigoschins Unternehmen will Video nicht bestätigen

Eindeutig zur Echtheit des Videos äussern wollte sich Prigoschins Unternehmen Konkord nicht. Es teilte laut staatlicher Nachrichtenagentur Ria Nowosti aber mit: «Wir können bestätigen, dass der Mann in dem Video Jewgeni Viktorowitsch verdammt ähnlich sieht.»

Der Mann unterstütze die russische «Spezialoperation» und sei ein hervorragender Redner, hiess es weiter. In der Vergangenheit hatten Medien immer wieder darüber berichtet, dass Prigoschin die berüchtigte Söldnereinheit «Wagner» finanzieren soll.

Butscha
Soldaten gehen zwischen zerstörten russischen Panzern in Butscha, einem Aussenbezirk von Kiew, spazieren.
Russische Soldaten
Russische Soldaten gehen an einem eroberten ukrainischen Kontrollpunkt mit gut befestigten Gräben in der Nähe der Stadt Schastia.
Russische Panzer
Ukrainische Soldaten inspizieren den russischen Panzer in dem von der ukrainischen Armee zurückeroberten Dorf Nova Basan im Gebiet Kiew.

Seit Wochen gibt es Berichte darüber, dass Russland wegen zunehmenden Personalmangels an der Front auch in den Gefängnissen Kämpfer rekrutiert. Eine Generalmobilmachung in Russland hat der Kreml bislang ausgeschlossen – wohl auch aus Imagegründen.

Der inzwischen mehr als ein halbes Jahr laufende Ukraine-Krieg wird in Moskau immer noch «militärische Spezial-Operation» genannt. Informationen zu Verlusten gibt es seit Monaten nicht. Den jüngsten Rückzug im ostukrainischen Gebiet Charkiw hat der russische Generalstab als «Umgruppierung» bezeichnet.

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