Kam es im Ukraine-Krieg am Freitagmorgen zu einer ukrainischen Attacke auf russischem Boden? Russland sagt ja, die Ukraine weiss angeblich von nichts.
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Bereits zuvor kam es zu einem Brand in einem Tanklager im russischen Belgorod. (Archivbild) - Russian Emergencies Ministry/AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • In der russischen Stadt Belgorod steht am Freitag ein Öl-Depot in Flammen.
  • Russland behauptet, die Anlage von zwei ukrainischen Helikoptern bombardiert.
  • In der Ukraine spricht man offenbar von einer «False Flag Operation».
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Ukrainische Helikopter sollen am Freitagmorgen in der russischen Stadt Belgorod ein Öldepot angegriffen haben. Unverifizierte Videos sollen zeigen, wie zwei Helikopter die Anlage bombardieren. Gemäss russischen Angaben steckt die Ukraine hinter dem Angriff.

Macht Ihnen der Ukraine-Krieg Angst?

Belgorod liegt nahe der Grenze zur Ukraine. Sollten die Angaben stimmen, handelte es sich beim Angriff im Ukraine-Krieg um den ersten auf russischem Boden. Aus der Ukraine gibt es bisher aber keine offizielle Bestätigung – im Gegenteil.

Viel eher wird wohl eine «False Flag Operation» vermutet. Das heisst, dass Russland den Angriff inszeniert und die Ukraine dafür verantwortlich machen will.

Diese Theorie bekräftigt ein «Bild»-Reporter am Freitag via Twitter. Quellen aus dem ukrainischen Generalstab zufolge wisse man dort nichts von einem Angriff in Russland. Viel mehr soll es sich um eine «False Flag Operation» handeln, mit der Russland weitere brutale Angriffe rechtfertigen werde.

Kreml: Verhandlungen im Ukraine-Krieg erschwert

Der Kreml erklärte, der Angriff werde die Verhandlungen über eine Waffenruhe mit Kiew erschweren. «Damit werden natürlich keine günstigen Voraussetzungen für die Fortsetzung der Verhandlungen geschaffen», sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow vor Journalisten in Moskau.

Dem russischen Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow zufolge überquerten am Freitagmorgen zwei ukrainische Helikopter die Grenze in tiefer Höhe. Sie hätten die Öl-Anlage um 5.43 Uhr Ortszeit bombardiert, wobei zwei Arbeiter verletzt worden seien.

Der Betreiber des Treibstofflagers, Rosneft, teilte russischen Nachrichtenagenturen mit, die Mitarbeiter seien in Sicherheit gebracht worden. Nach Angaben des russischen Katastrophenschutzministeriums waren rund 170 Menschen im Einsatz, um den Grossbrand zu löschen.

Vor den Tankstellen der Region bildeten sich lange Autoschlagen. Doch der Gouverneur appellierte an die Bevölkerung, nicht in Panik zu verfallen, da es genug Benzin gebe. «Es gibt keine Treibstoffprobleme in der Region und es wird auch keine geben», erklärte er.

Die Angaben sowie die auf Twitter kursierenden Videos können bisher nicht unabhängig verifiziert werden.

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