In Russland häuft sich im Ukraine-Krieg die Anzahl Todesfälle unter Oligarchen und anderen reichen Geschäftsleuten. Was steckt dahinter?
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Sergej Protosenja und seine Familie wurden tot in Spanien aufgefunden. Die Todesfälle geben Rätsel auf. - Twitter
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Das Wichtigste in Kürze

  • Mehrere Todesfälle unter russischen Geschäftsleuten sorgen für Aufsehen.
  • Russische Behörden ermitteln unter Suizid – derweil gehen manche von Auftragsmord aus.

Mysteriöse Todesfälle im Ukraine-Krieg in Russland: Innerhalb von drei Monaten wurden mindestens fünf russische Oligarchen tot aufgefunden. Drei davon sollten ihre Familienangehörige getötet haben, bevor sie sich selbst das Leben nahmen.

Vier der Toten standen in Verbindung mit dem staatlichen russischen Energieriesen Gazprom oder einer seiner Tochtergesellschaften. Ein leitender Angestellter wurde bereits am 30. Januar tot in seinem Haus aufgefunden, wie russische Staatsmedien berichteten.

Auch ein Abschiedsbrief sei aufgefunden worden. Russische Ermittler untersuchen den Tod als Suizid. Nur einen Monat später wird ein weiterer hochrangiger Mitarbeiter im selben Dorf tot aufgefunden, wie «CNN» berichtet.

Auch hier werde Selbstmord vermutet. Zwei Tage später stirbt bereits der nächste Mann.

Haben sich die Gas-Oligarchen selbst umgebracht?

Tragisch: Ein weiterer Geschäftsmann, Wassili Melnikow, wurde Ende März zusammen mit seiner Familie tot aufgefunden. Er war Eigentümer von MedStom, einem Unternehmen für medizinischen Bedarf.

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Der russische Präsident Wladimir Putin. (Symbolbild) - Keystone

Seine Frau und zwei Kinder im Alter von vier und zehn Jahren wurden erstochen. Laut russischen Behörden gebe es «keine Anzeichen für unbefugtes Eindringen in die Wohnung». Zudem seien Messer gefunden und beschlagnahmt worden.

Ähnlicher Fall im Ukraine-Krieg am 18. April: Hier wurde der ehemalige Vizepräsident Wladislaw Awajew mit seiner Frau und seiner Tochter in seiner Wohnung Moskau tot aufgefunden.

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Wladislaw Awajew wurde ebenfalls tot aufgefunden. - Screenshot Twitter/@nexta_tv

In beiden Fällen wird von einem «erweiterten Suizid» ausgegangen. Heisst: Die Männer sollen zuerst ihre Familie, dann sich selbst getötet haben.

Mehrere Theorien zu Todesfällen während Ukraine-Krieg

Eine der Theorien um die Toten lautet: Die Oligarchen und Business-Leute standen wegen des Kriegs unter grossem finanziellen Druck. So gross, dass sie ihn nicht mehr aushielten und sich selbst umbrachten. Eine viel beängstigendere Theorie: Sie wussten zu viel, oder versorgten gar das Ausland mit Informationen, weswegen sie im Auftrag Putins ausgeschaltet wurden.

Der Sohn eines der getöteten Oligarchen sagte gegenüber «Daily Mail»: «Er liebte meine Mutter und besonders meine Schwester (...). Er hätte ihnen nie etwas antun können.»

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