Ukraine-Krieg: Chefreporter darf nicht mehr nach Russland einreisen
190 Tage nachdem «Bild»-Chefreporter Peter Tiede (52) wieder aus Russland über den Ukraine-Krieg berichten wollte, wurde ihm die Einreise ins Land verweigert.

Das Wichtigste in Kürze
- Peter Tiede wollte wieder nach Russland einreisen, um über den Krieg zu berichten.
- Doch für den «Bild»-Chefreporter war bei der Passkontrolle in Moskau Schluss.
Während tausende Menschen Russland verlassen wollen, möchte Peter Tiede eigentlich ins Land rein. Doch dem 52-jährige Chefreporter der deutschen «Bild»-Zeitung wird trotz gültigem Journalisten-Visum die Einreise verweigert. Das berichtet er nun selbst.
«Ich bin eine Gefahr für Putin?», fragt sich Tiede. Er hatte Russland vor rund 190 Tagen nach knapp zweimonatiger Berichterstattung über den Ukraine-Krieg verlassen.
Jetzt darf er seinen Beruf im kriegsführenden Land nicht mehr ausüben. Bei der Passkontrolle am Moskauer Flughafen Wnukowo sei Schluss gewesen.

Gemäss deutscher Botschaft sei es der erste Fall dieser Art, «wohl ein Exempel an mir und an ‹Bild›», glaubt Tiede. «Man befürchte, dass es der Anfang von mehr ist: von einer Repressionswelle gegen deutsche, europäische, westliche Medien.»
Die Begründung für sein Einreiseverbot nennt der Chefreporter «Nonsens». Einmal sollen Strafen für Verhöre bei Grenzpolizei und Geheimdienst FSB nicht bezahlt worden sein.
Es läge ein Vermerk vor, wonach Tiede als «Gefahr für die Verteidigungsfähigkeit der Russischen Föderation eingestuft ist». Ihm wird die Einreise einmal bis März 2024 und einmal bis März 2025 untersagt.