Im Ukraine-Krieg setzt Grossbritannien den zweitreichsten Russen und eine Verwandte Putins auf die Sanktionsliste. Ihre Vermögen wurden bereits eingefroren.
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In London kam es zu mehreren Protesten gegen russische Oligarchen. Wladimir Potanin, der zweitreichste Russe, steht nun auch auf der britischen Sanktionsliste. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der zweitreichste Russe, Wladimir Potanin, wird in Grossbritannien sanktioniert.
  • Seine Yacht liess er zuvor vorsorglich nach Dubai bringen.
  • Auch eine Verwandte von Wladimir Putin wird von London sanktioniert.

Grossbritannien verschärft im Ukraine-Krieg die Sanktionen gegen reiche, kremlnahe Russen: Wladimir Potanin und Anna Ziwilewa stehen neu auf der britischen Liste. Damit wolle man zeigen, dass niemand verschont werde, auch nicht Putins engster Zirkel, so ein Regierungssprecher laut der «Bild». Denn Ziwilewa ist nicht nur die Chefin des Bergbauunternehmens JCS Kolmar Group, sondern auch eine entfernte Verwandte von Wladimir Putin.

Auch Potanin zählt zu den Vertrauten von Wladimir Putin und stand auch bei dessen Eishockey-Spielen schon auf dem Eis. Für die Olympischen Winterspiele 2014 in Sotschi investierte er in die Errichtung des Skigebiets. Zwischenzeitlich gab es Gerüchte, dass er den Fussballclub Arsenal London kaufen möchte.

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Wladimir Potanin (61) nahm vor dem Ukraine-Krieg an den Hockeyspielen von Wladimir Putin teil. - Twitter

Laut «Forbes» besitzt Potanin rund 27 Milliarden Dollar und ist damit der zweitreichste Russe. Er ist der Vorsitzende einer Investment-Firma und eines Bergbaukonzerns. Norilsk Nickel fördert hauptsächlich Nickel, Palladium, Platin, Kupfer, Silber und Gold.

Im Ukraine-Krieg ist Potanin noch reicher geworden. Sein Investment-Unternehmen hat eine Tochterfirma einer französischen Bank gekauft, die sich aus Russland zurückgezogen hatte.

Für Potanin, der von 1995 bis 1997 stellvertretender russischer Ministerpräsident war, dürften die Sanktionen wenig überraschend kommen. Seine 300-Millionen-Superyacht liess er laut Medienberichten vorsorglich nach Dubai bringen. Sein Vermögen in Grossbritannien ist derweil bereits eingefroren worden.

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Wladimir Potanin (l.) mit dem damaligen russischen Präsidenten Dimitri Medwedew. - Keystone

Laut dem US-Finanzministerium hat der Westen bislang Vermögenswerte von über 30 Milliarden Dollar eingefroren. Dies sei einer Taskforce zu verdanken, an der sich die Europäische Union, die G7-Staaten und Australien beteiligen.

Die Schweiz hat trotz Forderungen von linker Seite keine eigene Taskforce zur Aufspürung sanktionierter Vermögen gegründet. Eine Motion der grünen Nationalrätin Franziska Ryser fordert deshalb die Schweizer Beteiligung an der multinationalen Taskforce. Das Geschäft, das von namhaften Grünen- und SP-Vertretern unterstützt wird, ist noch nicht behandelt worden.

Soll sich die Schweiz an der Taskforce zur Aufspürung sanktionierter Vermögen beteiligen?

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