Der russische Oligarch Roman Abramowitsch fungiert im Ukraine-Krieg als Vermittler. Letzte Woche soll es eine Konfrontation mit Wladimir Putin gegeben haben.
Roman Abramowitsch Ukraine Krieg
Roman Abramowitsch nimmt seit Wochen an Friedensgesprächen zwischen Russland und der Ukraine teil. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Seit Februar nimmt Roman Abramowitsch an Gesprächen von Russland und der Ukraine teil.
  • Letzte Woche überbrachte der Oligarch Wladimir Putin eine Notiz von Wolodymyr Selenskyj.
  • Der russische Präsident sendete Abramowitsch mit einer Drohung wieder weg.
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Roman Abramowitsch fungiert im Ukraine-Krieg als Vermittler zwischen Russland und der Ukraine. Der russische Oligarch mit ukrainischer Mutter war deshalb bereits bei den Gesprächen in Belarus am 28. Februar, kurz nach Kriegsausbruch, anwesend.

Es wird vermutet, dass die Ukrainer mit dem 55-Jährigen einen russischsprachigen Juden als Vermittler haben wollten. Der «Financial Times» zufolge wurde Abramowitsch aber von Putin persönlich mit der Vermittlung beauftragt.

Putin: «Sag ihm, dass ich sie verdreschen werde»

Vergangene Woche kam es aber zu einem Konflikt mit Putin. Roman Abramowitsch überbrachte dem russischen Machthaber Wladimir Putin eine handschriftliche Notiz von Wolodymyr Selenskyj. Darin soll der ukrainische Präsident laut der «Times» seine Friedensbedingungen genannt haben.

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Roman Abramowitsch verhandelt im Ukraine-Krieg derzeit zwischen den Russen und Ukrainern in den Friedensverhandlungen. - Keystone

Putin reagierte darüber nicht begeistert. In der Folge schickte der Machthaber ein klares Statement zurück. Abramowitsch sagte er, er solle folgende Botschaft an Selenskyj überbringen: «Sag ihm, dass ich sie verdreschen werde.»

Die Ukraine scheint auf die Vermittlerrolle Abramowitschs zu zählen – ihm wird nachgesagt, Zugang zu Putin zu haben. Zudem soll er tief in die Friedensgespräche eingebunden sein, wie der Anführer von Selenskyjs Partei der «Financial Times» berichtete. Der Präsident selbst bat die USA zuletzt darum, auf Sanktionen gegen den russischen Oligarchen zu verzichten.

Ukraine-Krieg: Wurde Abramowitsch vergiftet?

Nach dem ersten Treffen Ende Februar kamen die Delegationen am 3. März in Kiew wieder zusammen. Kurz danach verspürten der Oligarch sowie zwei ukrainische Delegierte Symptome einer möglichen Vergiftung.

Der leitende Ermittler des vermeintlichen Chemie-Angriffs glaubt nun, dieser sollte ein Warnschuss sein. Man habe den Milliardär absichtlich nicht tödlich vergiftet.

Abramowitsch habe sich freiwillig bereit erklärt, zu vermitteln. «Aber andere Oligarchen hatten … den Krieg kritisiert», sagt Christo Grozev bei «Times Radio».

«Also könnte es durchaus als Warnsignal für sie angesehen werden. Sich nicht den Andersdenkenden anzuschliessen.»

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Wladimir Putin soll von Roman Abramowitsch eine Handnotiz vom ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenskyi erhalten haben. - EPA/MIKHAIL KLIMENTYEV / KREMLIN / SPUTNIK / POOL

Trotz der anhaltenden Symptome setzte Abramowitsch seine Tätigkeit als Vermittler im Ukraine-Krieg fort. Letzte Woche flog er deshalb nach Russland, nur um kurz später mit der Drohung Putins in die Türkei weiterzuziehen.

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