Im Ukraine-Krieg verteidigen unzählige Zivilisten, darunter viele Frauen, das Land. Sie haben oftmals nur wenige Tage Waffentraining erhalten.
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Den russischen Invasoren stellen sich auch immer mehr Frauen in den Weg, die bis vor Kurzem noch keine Waffenkenntnisse hatten. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Ukrainerinnen und Ukrainer verteidigen ihr Land mit aller Kraft.
  • Die freiwilligen Truppen erfahren einen massiven Zulauf – von Männern und Frauen.
  • Viele der neuen Soldatinnen und Soldaten haben erst seit Kurzem einige Waffenkenntnisse.

Es sind herzzerreissende Szenen, die sich an den Grenzübergängen der Ukraine abspielen: Familien werden nach tagelanger Flucht getrennt, Frauen und Kinder dürfen das angegriffene Land verlassen. Männer müssen wegen des Ukraine-Kriegs zurückbleiben und ihr Land verteidigen.

In den Strassen der Städte sieht man sie dann, in Jeans oder Jogginghose, in Kapuzenpullover und Turnschuhen. Einzig das gelbe Band am Arm zeigt, dass sie zu den Streitkräften gehören – und die Waffe. Hinter einer Mauer sitzen drei Kämpfer, vor ihnen eine Kiste Molotov-Cocktails. Hergestellt von den Bewohnern des Hauses auf der anderen Strassenseite, wie einer der Männer gegenüber «CNN» sagt.

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Ukraine Konflikt: Angehörige der Territorial-Verteidigung erhalten ihre Waffen. - Keystone

Doch nicht nur Männer, die bis vor Kurzem nichts über Waffen wussten, kämpfen, sondern auch immer mehr Frauen. So beispielsweise Kira Rudik, die bisher im Parlament für ihr Land gekämpft hat. Jetzt, im Ukraine-Krieg, tut sie dies mit einer Waffe in der Hand auf den Strassen. «Ich lasse niemanden meine Heimat, mein Zuhause, mein Land nehmen», sagte sie gegenüber «RTL».

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Ukraine Konflikt: Die Abgeordneter Kira Rudik lernt schiessen. - Instagram

Sie sei bereit und froh um die Möglichkeit zu kämpfen. Sie wolle sicherstellen, dass die russischen Soldaten wieder dahin zurück gehen, wo sie hergekommen seien, sagt sie kämpferisch. In den vielen TV-Interviews zeigt sie keinerlei Angst oder Verunsicherung.

Ganz anders die 24-jährige Julia, die eigentlich als Lehrerin in Kiew arbeitet. Vor einigen Tagen sass sie vor der Kamera der «New York Times», mit gelber Armbinde und Sturmgewehr. Sie wisse nur ein bisschen, wie man eine Waffe benutze, sie habe erst seit zwei Tagen Waffentraining.

Natürlich habe sie Angst, sagt sie mit Tränen in den Augen. «Ich will hier leben und dass alles vorbei ist.» Es sei schrecklich. Neben ihr sitzen zwei weitere Frauen, beide in normaler Kleidung und mit Sturmgewehren.

Ukraine Krieg: Auch Seniorinnen verteidigen das Land

Bereits vor der Eskalation des Ukraine-Kriegs zeigten Fotos, wie Ukrainerinnen und Ukrainer an der Waffe ausgebildet wurden. Darunter befanden sich auch Seniorinnen. Laut «RTL» hat sich auch eine 67-Jährige in Kiew den freiwilligen Verteidigungstruppen angeschlossen. In militärischer Ausrüstung gekleidet gibt sie sich optimistisch: «Russische Truppen können nicht gewinnen, sie sind nicht auf so grossen Widerstand vorbereitet.»

Auf Instagram zeigt die Parlamentarierin und Neo-Soldatin Kira Rudik in einem Post ihre feministische Seite: Es habe sich herausgestellt, dass alle zu den Waffen greifen und den Pflichten nachkommen müssten. «Nicht weil keine Männer da sind, sondern weil wir es können, und wir werden es tun.»

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