Wolodymyr Selenskyj möchte mit der Ukraine der Nato beitreten und fordert eine Einladung. Im Juli soll beim Gipfel der Weg freigemacht werden.
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Der ukrainische Präsident Selenskyj. - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Nato wird von Selenskyj aufgefordert, die Ukraine für den Beitritt einzuladen.
  • Der Weg dafür soll beim Gipfel freigemacht werden.
  • Am meisten zur euroatlantischen Sicherheit würden die ukrainischen Soldaten beitragen.

Wolodymyr Selenskyj, der Präsident der Ukraine, möchte, dass sein Land von der Nato zu einem Beitritt eingeladen wird. Der Weg zur Aufnahme seines Landes soll beim Gipfel-Treffen der Nato im Juli freigemacht werden.

Die Mehrheit der Bevölkerung, würde es nicht verstehen, wenn Kiew keine «wohlverdiente Einladung» erhalten sollte. Sagte Selenskyj in seiner täglichen Videoansprache am Donnerstagabend. Er hatte zuvor, erstmals seit Beginn des Angriffskriegs, Nato-Generalsekretär Jens Stolenberg in Kiew getroffen.

Bei dem Treffen sei es nicht nur um die Verteidigung der Ukraine gegangen. Es ging auch um die «Verteidigung der gesamten regelbasierten internationalen Ordnung und den Schutz des Lebens» gegangen, sagte der Präsident. Kaum jemand trage derzeit mehr zur euroatlantischen Sicherheit bei als die ukrainischen Soldaten.

Kiew habe daher «alles getan, um sicherzustellen, dass unsere Anfrage erfüllt wird». Gegen eine Aufnahme der Ukraine gibt es bei mehreren Mitgliedern der Allianz Bedenken.

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Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg besuchte Wolodymyr Selenskyj in Kiew. (Archivbild) - keystone

Der nächste Nato-Gipfel der Staats- und Regierungschefs findet am 11. und 12. Juli in Litauen statt. Erstmals wird dann auch Finnland als neues Nato-Mitglied dabei sein, das wegen Russlands Angriffskrieg seine jahrzehntelange Bündnisfreiheit aufgegeben hatte.

Der Aufnahmeantrag Schwedens aus den gleichen Erwägungen wird derzeit von der Türkei und Ungarn blockiert.

Zudem ging Selenskyj erneut auf die Bedeutung von Sanktionen gegen Moskau auch bei Sportveranstaltungen wie den Olympischen Spielen ein. Für ihn sei es offensichtlich, dass ein Terrorstaat alles tun würde, um sich durch Sport zu rechtfertigen. Auch die internationale olympische Bewegung zur Unterstützung seiner Aggression zu nutzen, könnte laut dem Präsidenten geschehen. Deshalb müsse Russland für die Dauer des Krieges von Sportveranstaltungen ausgeschlossen bleiben, besonders bei den Spielen 2024 in Paris.

Zugleich warf Selenskyj Mitgliedern des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) vor, «persönliche Interessen» über den olympischen Gedanken stellten. Das IOC hatte Ende März empfohlen, den Bann gegen russische und belarussische Athleten zu lockern.

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