Ukraine braucht mehr Geld zur Kriegsfinanzierung
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bezifferte den jährlichen Finanzbedarf seines von Russland angegriffenen Landes auf über 50 Milliarden Franken.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat den Finanzbedarf seines von Russland angegriffenen Landes auf umgerechnet mehr als 50 Milliarden Franken jährlich beziffert.
«Die Ukraine muss ein Defizit von 40 Milliarden (US-Dollar) schliessen. Die ukrainische Drohnenproduktion benötigt heute 25 Milliarden (US-Dollar) im Jahr. Das sind bereits 65, um das alles abzudecken», sagte der Staatschef Journalisten gemäss einer Meldung von Interfax-Ukraine.
Es gehe dabei nicht nur um Drohnen, sondern auch um Raketen und Mittel der elektronischen Kriegsführung. Er habe darüber bereits mit dem Präsidenten des Europäischen Rates, António Costa, der Präsidentin der EU-Kommission, Ursula von der Leyen, den USA, NATO-Generalsekretär Mark Rutte, dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron und dem britischen Premierminister Keir Starmer gesprochen.
Selenskyj sieht Soldatensold als Teil der Verteidigungsfähigkeit
Zudem strebt Selenskyj an, dass der Sold der ukrainischen Soldaten aus dem Ausland finanziert wird. «Früher haben sich die Europäer geweigert, Geld für den Sold unserer Militärs zu geben, nur für Waffen. Doch es ergibt sich so, dass unsere Militärs eben diese Waffen sein können, die alle verteidigen», sagte Selenskyj. Das sei Teil der Verteidigungsfähigkeit der Ukraine und der Sicherheit von ganz Europa, begründete er sein Vorhaben. Soldaten im Fronteinsatz erhalten umgerechnet etwas mehr als 2.240 Franken Sold brutto.
Bereits jetzt wird mit jährlich mehr als 32 Milliarden Franken mehr als die Hälfte des ukrainischen Staatshaushalts vom Ausland finanziert. 2025 sind nach Auskunft des Finanzministeriums in Kiew bereits umgerechnet etwa 24 Milliarden Franken ausländischer Gelder geflossen.
Gleichzeitig leistet sich das osteuropäische Land ein Niedrigsteuersystem. In diesem zahlt ein Einzelunternehmer mit maximal umgerechnet 177.000 Franken Umsatz auf diesen mit Kriegsabgabe nur sechs Prozent Steuern und geringfügige Sozialabgaben. Die Ukraine wehrt sich seit mehr als drei Jahren gegen die russische Invasion.