Der sechsjährige Eitan, der einzige Überlebende des tödlichen Seilbahnunglücks vom Lago Maggiore, ist wieder nach Italien zurückgekehrt.
Eitan Gondelunglück seilbahn
Aya Biran (r), die Tante väterlicherseits von Eitan, Überlebender des Seilbahnunglücks vom Lago Maggiore, kämpfte an einem israelischen Gericht für die Rückkehr ihres Neffen. - sda - Keystone/AP/Ariel Schalit
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der kleine Eitan (6) ist zurück bei seiner Tante in Italien.
  • Entgegen einer richterlichen Anordnung war der Knabe nach Israel gebracht worden.
  • Eitan ist der einzige Überlebende des Seilbahn-Unglücks von Lago Maggiore.

Die Maschine aus Tel Aviv mit dem Jungen und seiner Tante väterlicherseits, Aya Biran-Nirko, an Bord landete am Freitag kurz nach 22.00 Uhr in Bergamo, wie mehrere italienische Medien berichteten. Der Sechsjährige hatte am 23. Mai bei dem Absturz einer Gondel am Monte Mottarone mit 14 Toten seine Eltern, Urgrosseltern und einen kleinen Bruder verloren. Später kam er bei seiner Tante in der italienischen Stadt Pavia unter.

Um den Jungen entbrannte danach ein Sorgerechtsstreit zwischen der Tante und der Verwandtschaft in Israel. Eitans Grossvater hatte ihn mit einem Komplizen am 11. September entgegen einer richterlichen Anordnung über die Schweiz mit einem Privatflugzeug nach Israel zurückgebracht.

Tote bei Seilbahnunglück
Retter arbeiten am Wrack einer abgestürzten Gondel, die in einem Waldstück liegt. Beim Absturz einer Gondel einer Seilbahn am norditalienischen Lago Maggiore am 23. Mai hatten 14 Menschen ihr Leben verloren (Archiv).
Zwölf Tote bei Seilbahnunglück
Der einzige Überlebende war der damals fünfjährige Eitan aus Israel. (Archiv).
Tote bei Seilbahnunglück
Eitan hatte bei dem Unglück seine Eltern, Urgrosseltern und einen kleinen Bruder verloren (Archiv).

Das höchste Gericht in Jerusalem entschied am Montag, dass der Junge zurück nach Italien soll und bestätigte damit die Entscheidungen aus den Vorinstanzen. Im Urteil berief sich die Justiz auf die Haager Kindesentführungsübereinkommen. Der Grossvater habe das Kind entführt und wollte es in Israel behalten.

Juristisch ausgestanden ist der Streit noch nicht: Am Vormundschaftsgericht in Mailand wird für den 9. Dezember eine weitere Anhörung erwartet. Damit will die Familie in Israel der Tante das Sorgerecht entziehen. Zudem hatte die zuständige Staatsanwaltschaft in Pavia gegen den Grossvater und seinen mutmasslichen Komplizen einen internationalen Haftbefehl ausgestellt. Letzterer wurde auf Zypern festgenommen und nach Medienberichten verhört.

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