Die Tante des einzigen Überlebenden der Seilbahn-Tragödie am Lago Maggiore hat den kleinen Eitan nach Israel gebracht. Nun stehen Entführungsvorwürfe im Raum.
Eitan
Schreckliche Tragödie: Eitan (6) hat bei dem Seilbahn-Unglück in Norditalien seine gesamte Familie verloren. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Beim Seilbahn-Unglück am Lago Maggiore im Mai überlebte nur der sechsjährige Eitan.
  • Er wurde am Samstag nicht bei seiner Tante väterlicherseits in Italien abgeliefert.
  • Stattdessen hat ihn seine Tante mütterlicherseits nach Israel gebracht.

Nach dem Seilbahn-Unglück am Lago Maggiore ist der einzige Überlebende, ein sechsjähriger Junge, Medienberichten zufolge aus Italien nach Israel gebracht worden. Die Umstände der Reise waren zunächst unklar.

Italienische Medien berichteten am Sonntag übereinstimmend von einer «Entführung», nachdem der Vollwaise am Samstag von seinem Grossvater nicht wie verabredet bei der Tante väterlicherseits – dem richterlich angeordneten Vormund – abgegeben worden sei. Laut Nachrichtenagentur Ansa ermittelt die Staatsanwaltschaft in der norditalienischen Stadt Pavia nun wegen Kidnappings.

«Haben Eitan nach Hause gebracht»

«Wir haben Eitan nach Hause zurückgebracht», sagte Gali Peleg, die Schwester der bei dem Unglück am 23. Mai getöteten Mutter des Jungen, dem israelischen Radiosender 103FM am Sonntag.

Lago Maggiore Seilbahn
Die Absturzstelle oberhalb des Lago Maggiore. - sda

Hintergrund ist ein Streit der Angehörigen des Jungen, die das Sorgerecht für sich beanspruchen. Das Kind hatte bei dem Absturz einer Seilbahn-Gondel am Pfingstsonntag seine beiden Eltern und seinen Bruder verloren. Insgesamt kamen bei dem Unfall im Piemont 14 Menschen ums Leben. Ein Gericht ernannte daraufhin die in Pavia in der Region Lombardei lebende Schwester des Vaters zum Vormund.

«Wir haben Eitan nicht entführt, wir werden dieses Wort auch nicht verwenden», sagte Gali Peleg, die Schwester der Mutter. Das israelische Aussenministerium prüfte am Sonntag den Fall. Von den Behörden in Italien gab es zunächst keine offizielle Auskunft.

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