Über eine Million Franzosen konsumieren regelmässig Kokain
In Frankreich schnellen die Beschlagnahmungen und der Konsum von Kokain in die Höhe. Besorgniserregend ist auch die Gewalt, die damit einhergeht.

Das Wichtigste in Kürze
- Laut einem neuen Berichten konsumieren über eine Million Franzosen regelmässig Koks.
- Zudem wurden im ersten Halbjahr 37 Tonnen der Droge beschlagnahmt.
- Frankreichs Innenminister spricht von einer «existenziellen Bedrohung für das Land».
Frankreich wird regelrecht von einer Kokain-Flut überrollt. Das zeigt ein vertraulicher Bericht der Antidrogenbehörde (Ofast) von Ende Juli, der verschiedenen Medien vorliegt.
Im Bericht von «RTS» ist sogar die Rede von einem «weissen Tsunami». Dementsprechend besorgniserregend sind die genannten Zahlen in dem Bericht.
Demnach konsumieren in Frankreich mittlerweile über eine Million Menschen regelmässig Kokain. Das sind rund 1,5 Prozent der Bevölkerung.
Zum Vergleich: In der Schweiz hat laut dem Schweizerischen Gewerkschaftsbund im Jahr 2022 1 Prozent innerhalb von zwölf Monaten Koks konsumiert.
50 Prozent mehr Kokain beschlagnahmt
Ausserdem wurden im ersten Halbjahr 2025 in unserem Nachbarland 37 Tonnen Kokain beschlagnahmt. Im Vergleich zur Vorjahresperiode handelt es sich dabei um einen Anstieg von 50 Prozent.
Kokainbedingte Spital-Besuche haben sich in Frankreich zwischen 2012 und 2023 «mehr als verdreifacht». Damit einhergeht auch eine Zunahme der Drogengewalt.
Allein 2024 registrierte das Land im Zusammenhang mit dem Drogenhandel knapp 400 Angriffe. Die Banden dahinter sollen in direkter Verbindung zu den südamerikanischen Drogen-Kartellen stehen.
«Existenzielle Bedrohung»
Dabei fällt auf, dass sie sich anpassen und digitalisieren. Drogen liefern sie mittlerweile sogar nach Hause.
Laut der Antidrogenbehörde haben die Banden die Gesellschaft infiltriert. Das stelle Frankreich als Staat vor Herausforderungen. Dementsprechend spricht Frankreichs Innenminister Bruno Retailleau von einer «existenziellen Bedrohung für das Land».