Zwei angebliche Gülen-Anhänger wurden von Aserbaidschan und der Ukraine in die Türkei gebracht. Seit dem Putschversuch wurden über 10'000 Menschen festgenommen.
Der türkische Präsident Erdogan am Nato-Gipfel.
Der türkische Präsident Erdogan am Nato-Gipfel. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Zwei angebliche Gülen-Anhänger wurden von der Türkei festgenommen.
  • Beide befanden sich im Ausland.
  • Seit dem Putschversuch 2016 geht Erdogan rigoros gegen angebliche Gülen-Anhänger vor.

Der türkische Geheimdienst hat zwei angebliche Unterstützer des Predigers Fethullah Gülen aus Aserbaidschan und der Ukraine in die Türkei gebracht. Wie sich der Geheimdienst der Männer bemächtigte, wurde nicht unmittelbar klar.

In einem Bericht der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu hiess es am Donnerstag, für die beiden Männer habe es als «Mitglieder einer bewaffneten Terrororganisation» Haftbefehle gegeben. Sie seien «hochrangige Mitglieder» von Gülens Netzwerk.

Erdogan beschuldigt Gülen

Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan macht Gülen, der in den USA im Exil lebt, für den Putschversuch im Sommer 2016 verantwortlich. Am Dienstag, am Tag nach seiner Vereidigung, hatte Erdogan Aserbaidschan besucht. Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko war als Gast bei der Zeremonie in Ankara dabei.

Die Türkei hat seit dem Putschversuch Zehntausende mutmassliche Gülen-Anhänger festnehmen lassen – immer wieder auch einige im Ausland. Im März waren sechs Türken im Kosovo festgenommen und in die Türkei gebracht worden. Einen Monat später flog der Geheimdienst drei angebliche Gülen-Unterstützer aus Gabun in die Türkei. In Pakistan war im Herbst 2017 ein türkischer Lehrer abgeschoben worden, obwohl er Asyl beantragt hatte. Verwandte des Mannes berichteten, er sei in der Türkei inhaftiert worden.

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