Tschechien sammelt Unterstützer, um Artilleriemunition für die Ukraine zu kaufen.
Ukraine-Krieg
Ein ukrainischer Soldat bewacht ein durch russische Artillerie zerstörtes Wohngebäude im Ukraine-Krieg. (Symbolbild) - Keystone

Tschechien sammelt mit Nachdruck finanzielle Unterstützer für das Vorhaben, grosse Mengen Artilleriemunition für die Ukraine in Nicht-EU-Staaten zu kaufen. Derzeit liefen mit verschiedenen Ländern «intensive Verhandlungen», bestätigte eine Sprecherin von Ministerpräsident Petr Fiala am Donnerstag in Prag. Die Initiative der Regierung in Prag sei beim Ukraine-Gipfel in Paris am Montag auf grosses Interesse gestossen.

Bisher hätten rund 15 Staaten ihre Bereitschaft signalisiert, sich daran zu beteiligen. Zuletzt hatten die Regierungschefs der Niederlande und Belgiens bestätigt, 100 beziehungsweise 200 Millionen Euro zur Verfügung zu stellen.

Die Sprecherin der tschechischen Regierung sagte, dass es um rund 800'000 Artilleriegranaten gehe. Die Initiative habe das Potenzial, die Verteidigungsfähigkeit der Ukraine gegen die russische Invasion deutlich zu stärken.

Munitionskauf als Stärkung gegen Invasion

Der tschechische Präsident Petr Pavel hatte Mitte Februar auf der Münchner Sicherheitskonferenz gesagt, man habe rund eine halbe Million Schuss im Kaliber 155 mm und 300'000 Schuss im Kaliber 122 mm im Ausland «identifiziert», also gefunden. Keine Angaben machte der Ex-Nato-General dazu, welche Länder über diese Munitionsvorräte verfügen.

«Der Einkaufs- und Lieferprozess wird so mit der ukrainischen Regierung koordiniert, dass die Munition so schnell wie möglich an der Front eintrifft, und zwar in wenigen Wochen oder Monaten», erläuterte die Regierungssprecherin. Die tschechische Initiative sei auch eine Reaktion auf den schleppenden Fortschritt beim EU-Plan für die Lieferung von einer Million Artilleriegeschossen.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte jüngst kritisiert, dass sein Land bislang weniger als ein Drittel der versprochenen Menge erhalten habe.

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