Andrej Babis, tschechischer Ministerpräsident, hatte am Wochenende die Aufnahme selbst von Flüchtlingswaisen aus Syrien entschieden abgelehnt.
Andrej Babis, Ministerpräsident von Tschechien, spricht bei einer Pressekonferenz.
Andrej Babis, Ministerpräsident von Tschechien, spricht bei einer Pressekonferenz. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Andrej Babis, Tschechiens Ministerpräsident, schockiert mit seinen Aussagen am Wochenende.
  • Babis steht in der Kritik und wird aufgefordert Solidarität und Menschlichkeit zu zeigen.

Nach kontroversen Äusserungen zur Flüchtlingspolitik reisst die Kritik am tschechischen Ministerpräsidenten Andrej Babis nicht ab. Der Politiker der populistischen ANO hatte am Wochenende die Aufnahme selbst von Flüchtlingswaisen aus Syrien entschieden abgelehnt. «Wir haben auch bei uns Waisenkinder», erklärte der 64-Jährige. Die EU-Abgeordnete Michaela Sojdrova forderte den Regierungschef heute Montag auf, «Solidarität und Menschlichkeit» zu zeigen. In griechischen Flüchtlingslagern hielten sich nach Schätzungen rund 3500 unbegleitete Kinder und Jugendliche auf.

Auch der Parteivorsitzende des sozialdemokratischen Koalitionspartners CSSD, Jan Hamacek, widersprach Babis. Zweifellos sei ein Zehn-Millionen-Land wie Tschechien in der Lage, 50 Kindern, die im Syrienkrieg ihre Eltern verloren haben, ein neues Zuhause zu bieten, merkte der Aussen- und Innenminister an.

Die liberale Zeitung «Hospodarske noviny», warf Babis in einem Kommentar vor, er gehe vor der Kommunalwahl in knapp zwei Wochen auf Stimmenfang am rechten Rand. Ein Sprecher von Präsident Milos Zeman verteidigte indes die harte Haltung des Regierungschefs: «Es ist widerlich, wie einige Politiker-Hyänen 50 unschuldige und ahnungslose syrische Waisenkinder zum Rammbock machen wollen.»

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