Tschechien unterzeichnet AKW-Neubau-Vertrag

Tschechien hat den südkoreanischen Energiekonzern KHNP endgültig mit dem Bau zweier neuer Reaktorblöcke am Atomstandort Dukovany beauftragt.

AKW
Das AKW Dukovany in Tschechien. (Archivbild) - Keystone

Status: Usable

Tschechien hat dem südkoreanischen Enerigekonzern KHNP definitiv den Auftrag für den Bau von zwei neuen Atomkraftwerksblöcken am Standort Dukovany erteilt.

Vertreter des eigens gegründeten Unternehmens Elektrarna Dukovany II und von Korea Hydro & Nuclear Power (KHNP) unterzeichneten am Mittwoch die entsprechenden Verträge. Das teilte das Industrieministerium in Prag mit. Elektrarna Dukovany II gehört zu 80 Prozent dem Staat und zu 20 Prozent dem teilstaatlichen Energiekonzern CEZ.

Eile nach Gerichtsentscheidung

Nur wenige Stunden zuvor hatte das Oberste Verwaltungsgericht des EU-Mitgliedstaats eine einstweilige Verfügung des Landgerichts in Brünn (Brno) aufgehoben. Dieses hatte die Vertragsunterzeichnung untersagt, solange nicht über eine Klage des französischen Atomkonzerns EDF gegen das Vergabeverfahren ohne öffentliche Ausschreibung entschieden ist. Vor der Wettbewerbsbehörde war EDF mit einer Beschwerde gescheitert.

Regierungschef Petr Fiala, der sich in vier Monaten einer Parlamentswahl stellen muss, verteidigte die Auftragsvergabe nach Südkorea. «Das ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer grösseren Energieunabhängigkeit und -sicherheit für die Tschechische Republik», betonte der liberalkonservative Politiker.

Die Kosten liegen nach früheren Angaben pro Reaktor bei umgerechnet rund 7,9 Milliarden Euro. Die heimische Industrie soll in Form von Aufträgen mit einem Anteil von 60 Prozent beteiligt werden. Baubeginn soll 2029 sein.

Altmeiler sollen ersetzt werden

Der AKW-Standort Dukovany liegt rund 200 Kilometer östlich von Passau, etwa 280 Kilometer südöstlich von Dresden und 100 Kilometer nördlich von Wien. Derzeit sind dort vier Druckwasserreaktoren der sowjetischen Bauart WWER-440/213 in Betrieb, die bereits mehr als 35 Jahre alt sind.

Tschechien will bis zum Jahr 2040 den Anteil der Atomkraft am Strommix von derzeit einem Drittel auf mehr als die Hälfte ausbauen. Tschechische, deutsche und österreichische Atomkraftgegner kritisieren die Pläne seit langem als überholt.

Kommentare

User #6253 (nicht angemeldet)

Und ob das gut kommt, einige koreanische Firmen schummeln mit Materialkosten bzw Qualität... in ihrem Land... Wenn alles digital werden muss, kommen wir ohne AKW nicht aus... Wasser und Sonne sind nicht garantiert... leider...

User #3637 (nicht angemeldet)

Weg vom russischen Gas und hin zu russischem Uran. 😂

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