Das Fürstenhaus Liechtenstein will Schlösser in Tschechien zurück in seinen Besitz. Doch ein Gericht entschied aufgrund der Benes-Dekrete dagegen.
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Das Schloss Orlik ist eines von mehreren Schlössern in Südböhmen, Tschechien. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Laut Gericht muss Tschechien mehrere Schlösser nicht an Liechtenstein zurückgeben.
  • Das Gericht entschied aufgrund der Benes-Dekrete, welches Deutsche enteignete.
  • Es wird erwartet, dass das Fürstenhaus Berufung einlegt.

Ein Gericht in Tschechien hat die Rückgabe mehrerer Schlösser und umfangreichen Grundbesitzes an das Fürstenhaus von Liechtenstein abgelehnt. Begründet wurde dies mit der Unantastbarkeit der sogenannten Benes-Dekrete. Das berichtete die Agentur CTK am Freitag.

Die Dekrete hatte der damalige tschechoslowakische Präsident Edvard Benes beschlossen. Sie dienten nach dem Zweiten Weltkrieg als Grundlage für die Enteignung und Vertreibung von rund drei Millionen Deutschen. Die Stiftung der Liechtensteiner Fürstenfamilie argumentiert, dass der damals herrschende Fürst Franz Josef II. kein Deutscher gewesen sei.

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Benes liess Millionen von Deutsche per Dekret enteignen. - Keystone

In Tschechien rechnet man damit, dass gegen das Urteil des Bezirksgerichts in Breclav Berufung eingelegt wird. In dem Rechtsstreit geht es unter anderem um die Schlösser Lednice und Valtice in der Region Südmähren.

Sie gehören als Teil der umliegenden Kulturlandschaft, welche die früheren Liechtensteiner Herrschaften umfasst, seit 1996 zum Unesco-Welterbe. In der vorigen Sommersaison besuchten nach Angaben der staatlichen Denkmälerverwaltung (NPU) 218'000 Menschen das Schloss Lednice, das im 19. Jahrhundert im neugotischen Stil umgebaut wurde.

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