In einem Radiointerview mit EU-Gegner Nigel Farage meinte Trump, Italien und andere Länder sollten aus der EU austreten. Die Aussage sorgte in Rom für Ärger.
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US-Präsident Trump riet Italien, aus der EU auszutreten. Das sorgte für Kritik aus Rom. - KEYSTONE
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Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Aussage von Trump sorgte in Rom für Ärger.
  • Der US-Präsident meinte, Italien solle aus der EU austreten.

Ein Radiointerview von US-Präsidenten Donald Trump mit dem EU-Gegner Nigel Farage zum Thema Brexit hat auch in Italien für scharfe Kritik aus Rom gesorgt. Darin meinte Trump, Italien und anderen EU-Ländern würde es ausserhalb der Europäischen Union «viel besser» gehen.

«Wenn sie jedoch die Union wollen, dann gut so», sagte Trump in der Sendung des britischen Radiosenders LBC am Donnerstag.

Eine Reaktion aus der italienischen Regierung folgte umgehend: «Italien ist zwar mit den USA verbündet, arbeitet aber an der Stärkung Europas», betonte Aussenminister Luigi Di Maio, Chef der populistischen Fünf Sterne-Bewegung, die vor einigen Jahren noch den Austritt Italiens aus dem Euroraum gefordert hatte.

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Luigi Di Maio, Chef der Fünf-Sterne-Bewegung in Italien. - dpa-infocom GmbH

Inzwischen hat die Partei, die Italien sei Juni 2018 regiert, sich immer zur EU und zur Währungsunion bekannt

Ex-Ministerpräsident Matteo Renzi, Gründer der Regierungspartei «Italia viva» (Lebendes Italien), erklärte stolz auf die italienische und europäische Identität zu sein. «Wer Italien ausserhalb Europas sehen will, liebt unser Land nicht», twitterte Renzi am Freitag.

Mehrheit der Italiener für Verbleib in EU

Der Chef der proeuropäischen Partei «Più Europa», Benedetto Della Vedova, rief Regierungschef Giuseppe Conte auf, auf Trumps Worte zu reagieren. «Trumps Aussagen verletzten Italiens politische Würde», schrieb Della Vedova.

Umfragen zeigen zwar, dass die Mehrheit der Italiener für einen Verbleib ihres Landes in der Eurozone ist. Das Szenario eines Ausstiegs der drittgrössten Volkswirtschaft halten manche Analysten aber nicht für ausgeschlossen. Ein solcher «Italexit» hätte unabsehbare Folgen für die seit 20 Jahren existierende Gemeinschaftswährung.

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