Turmeinsturz in Rom: Warum sich Russland einmischt
In Rom stürzte der Torre dei Conti ein. Russland nutzt die Tragödie für einen diplomatischen Angriff auf Italien.

Am Montag stürzte während Renovierungsarbeiten ein Teil des mittelalterlichen Torre dei Conti im Zentrum von Rom ein. Der 29 Meter hohe Turm aus dem 13. Jahrhundert befindet sich nahe dem Forum Romanum und dem Kolosseum.
Vier Bauarbeiter waren zum Zeitpunkt des Unglücks im Gebäude, berichtet das «SRF». Drei Arbeiter konnten zunächst gerettet werden, einer von ihnen erlitt lebensgefährliche Verletzungen.
Ein vierter Bauarbeiter blieb fast zehn Stunden unter den Trümmern eingeschlossen. Trotz einer dramatischen Rettungsaktion starb der 66-jährige rumänische Staatsbürger später im Krankenhaus an Herzversagen.
Moskau nutzt Tragödie in Rom für Propaganda
Während die Rettungsarbeiten in Rom noch liefen, schaltete sich Russland ein. Maria Zakharova, Sprecherin des russischen Aussenministeriums, nutzte den Vorfall für einen politischen Angriff, wie «Südtirol News» meldet.

Auf ihrem Telegram-Kanal verband sie den Einsturz mit Italiens Unterstützung für die Ukraine. Zakharova bezifferte die italienische Hilfe für Kiew auf rund 2,5 Milliarden Euro.
Diese Summe umfasst militärische Unterstützung und Beiträge über EU-Mechanismen, berichtet «T-Online». Sie behauptete, solange Italien Steuergelder verschwende, werde das Land zusammenbrechen.
Italien reagiert mit diplomatischem Protest
Das italienische Aussenministerium bestellte umgehend den russischen Botschafter ein. Aussenminister Antonio Tajani bezeichnete Zakharovas Äusserungen als vulgär und beschämend.
Man könne nicht über Menschen spekulieren, die noch unter Trümmern liegen. Quellen aus der Farnesina nannten die Aussagen schäbig und besorgniserregend, meldet «LaPresse».
Sie bestätigten den Tiefpunkt der Vulgarität, in den Moskaus Führung gesunken sei. Italien werde seine Unterstützung für die Ukraine fortsetzen.
Hintergrund des diplomatischen Konflikts
Der Torre dei Conti wurde seit Juni mit EU-Geldern renoviert, berichtet «Nachrichten.at». Die Staatsanwaltschaft ermittelt nun wegen fahrlässiger Herbeiführung einer Katastrophe.
Der Turm war einst 50 bis 60 Meter hoch, wurde aber durch Erdbeben beschädigt. Zakharova blieb auch nach der Einbestellung des Botschafters bei ihrer Kritik.
Die Finanzierung der Ukraine sei ein Verbrechen, erklärte sie. Italien hingegen bekräftigt seine Solidarität mit den Angegriffenen und Schwächeren.












