In Trentino sollen auf Anordnung des Präsidenten der Region zwei Wölfe abgeschossen werden. Die Raubtiere rissen in den letzten Wochen 16 Rinder und zwei Esel.
Wölfe
Wölfe sind Raubtiere, deren natürliches Verhalten bei Menschen meist eine Verunsicherung auslösen. Foto: Lino Mirgeler/dpa - dpa-infocom GmbH
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Zwei Wölfe sollen erstmals seit Jahrzehnten in Trentino getötet werden.
  • Laut Umweltbehörde hat dies keine signifikanten Auswirkungen auf den Erhalt der Wölfe.
  • Trotzdem werden Informationen zu den Konsequenzen der Wolfentnahme gesammelt.

Der Präsident der Region Südtirol-Trentino, Maurizio Fugatti, hat den Abschuss zweier Wölfe angeordnet. Das entsprechende Dekret – das erste seit Jahrzehnten – erhielt bereits die nötige Genehmigung der Umweltbehörde Ispra. Die Wölfe sollen 16 Rinder und zwei Esel in den vergangenen Wochen auf einer Alm gerissen haben.

2017 erliess die italienische Regierung einen «Aktionsplan zum Erhalt und zum Management des Wolfs in Italien». Dieser sieht vor, dass Wölfe in bestimmten Ausnahmefällen zum Abschuss freigegeben werden dürfen. 1971 war der Wolf unter absoluten Schutz gestellt worden. Seitdem genehmigte die Ispra keinen Abschuss.

Abschuss habe geringe Auswirkungen auf Wolferhalt

Die Ispra betonte, dass die Entnahme von zwei Exemplaren «keine signifikanten Auswirkungen auf den Erhaltungszustand der Wölfenbevölkerung» habe. Ausserdem seien Massnahmen zum Herdenschutz ausgeschöpft worden.

Der Vorgang habe zudem einen «experimentellen Charakter». Die Provinz muss innerhalb von drei Monaten «eine zusammenfassende Bewertung der möglichen Verbesserungen bei der Prävention» vorlegen. Das berichtete das Südtiroler Nachrichtenportal «STOL».

Konsequenzen der Wolfentnahme werden beobachtet

Es handelt sich um eine erste Genehmigung zur sogenannten Entnahme von Wölfen. Daher möchte die Behörde «Informationen über die Auswirkungen der Entnahme auf die Wolfspopulation und die Raubtierdynamik sammeln».

Bär
Rund 150 Bären leben im Trentino und wagen sich teils nahe an die Dörfer heran. (Symbolbild) - pexels

Fugatti hatte bereits im April die «Problembärin» JJ4 in der Provinz Bozen–Südtirol zum Abschuss freigeben. Seitdem schwelt ein Justizstreit zwischen ihm und Tierschutzverbänden. Der Verband LAV kündigte bereits an, gegen den Befehl zur Wolfstötung vorgehen zu wollen.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

RegierungWolf