Die Bärin JJ4, welche im norditalienischen Trentino einen Jogger angefallen und getötet hat, darf weiterhin nicht abgeschossen werden, entschied ein Gericht.
Umweltschützerinnen demonstrieren für die Befreiung der Bärin JJ4.
Umweltschützerinnen demonstrieren für die Befreiung der Bärin JJ4. - Enrico Pretto/LaPresse via ZUMA Press/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Bärin JJ4 in der Region Trentino-Südtirol darf weiter nicht getötet werden.
  • Das hat ein Gericht entschieden.
  • Der verhägte Abschussbefehl wird vorerst weiter bis am 27. Juni ausgesetzt bleiben.
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Nach dem Tod eines Joggers Anfang April in Norditalien durch eine Bärin hat sich die die Debatte um das Zusammenleben von Mensch und Bär zugespitzt. Was soll mit dem JJ4 passieren?

Ein Gericht in Trient hat den Abschussbefehl des Provinzregierung erneut ausgesetzt, vorerst bis 27. Juni. Das teilte das Verwaltungsgericht in einem Beschluss am Freitag mit. Das Gericht gab damit den Einsprüchen verschiedener Tierschutzvereine – allen voran LAV – statt.

Das Bärenweibchen, das auch Gaia genannt wird, hatte laut offiziellen Angaben Anfang April einen 26-jährigen Jogger an einem Forstweg in dem bei Wanderern und Touristen beliebten Val di Sole im Trentino angegriffen und getötet. Daraufhin erliess Maurizio Fugatti, der Präsident der Region Trentino-Südtirol, ein Dekret zur Tötung der Bärin. Nach einer Klage von Tierschützern setzte ein Gericht diese Anweisung Mitte April bereits vorerst aus. Auch ein späterer zweiter Tötungsbefehl wurde abgelehnt.

Bärin seither in gesichertem Wildgehege

JJ4, eine Schwester des 2006 in Bayern getöteten «Problembären» Bruno, wurde eingefangen und in ein abgesichertes Wildgehege in der Region gebracht. Tierschützer hatten Anfang Mai ein Gutachten erstellen lassen, wonach der Jogger nicht von JJ4, sondern von einem ausgewachsenen Bärenmännchen getötet worden sein soll. Dies sei etwa aus dem Abstand der Eckzähne in den Bisswunden ersichtlich.

In Italien hat sich seit dem Tod des Trentiner Joggers die Debatte um das Zusammenleben von Bär und Mensch zugespitzt. Zuletzt hatte sich unter anderem ein sogenannter Gnadenhof in Niederbayern bereit erklärt, Gaia bei sich aufzunehmen.

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