Im Prozess um den tödlichen Motorboot-Unfall auf dem Gardasee ist einer der beiden deutschen Angeklagten befragt worden und hat um Entschuldigung gebeten.
Gardasee
Ein Motorboot, besetzt mit zwei Deutschen, hatte das kleine Boot eines italienischen Paares gerammt. Der 37 Jahre alte Mann und seine 25-jährige Begleiterin kamen dabei ums Leben. - sda - Keystone/AP/Gabriele Strada
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Das Wichtigste in Kürze

  • Nach einem tödlichen Zusammenprall zweier Boote äussert sich ein Angeklagter vor Gericht.
  • Angeblich hat er den Unfall in der Dunkelheit nicht als solchen wahrgenommen.
  • Er und sein Mitfahrer sind wegen fahrlässiger Tötung und unterlassener Hilfe vor Gericht.

«Ich habe diesen Unfall nicht bemerkt, das tut mir unglaublich leid«, sagte der 52-Jährige am Freitag im Gericht von Brescia. Er steuerte nach eigener Aussage im Moment des Aufpralls das Riva-Motorboot. «Ich habe aus heiterem Himmel ein Geräusch gehört – ein kurzes aber sehr gut hörbares Geräusch. Gleichzeitig spürte ich eine Vibration in den Füssen», erklärte er bei der rund dreistündigen Befragung weiter.

Er und sein gleichaltriger Mitfahrer hätten jedoch in der Dunkelheit kein Hindernis sehen können, sagte der Angeklagte weiter. Deshalb nahmen sie an, ein treibendes Holzstück getroffen zu haben. Weil Wasser in ihr Boot eindrang, wollten die beiden Männer ausserdem schnellstmöglich ihren Zielhafen am Westufer erreichen.

Der Zusammenprall forderte zwei Menschenleben

«Dieser kurze Aufprall war so schwach. Ich konnte im Leben nicht davon ausgehen, dass wir etwas Grosses wie ein Boot getroffen hatten.»

Die Bayern müssen sich mitunter wegen fahrlässiger Tötung und unterlassener Hilfeleistung verantworten. In der Nacht des 19. Juni 2021 sollen sie am Westufer des Gardasees mit ihrem Luxus-Motorboot ein Holzboot überfahren haben. Jedoch haben sie nicht angehalten, um dem angefahrenen italienischen Pärchen zu helfen.

Dieses starb bei dem Unfall.

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