Zwei Männer rammten am Gardasee mit ihrem Motorboot den Kahn eines italienischen Paares. Die Hinterbliebenen und Bootslenker einigten sich nun auf eine Zahlung.
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Ein Motorboot, besetzt mit zwei Deutschen, hate 25-jährite das kleine Boot eines italienischen Paares gerammt. Der 37 Jahre alte Mann und seine Begleiterin kamen dabei ums Leben. Foto: Gabriele Strada/AP/dpa - sda - Keystone/AP/Gabriele Strada

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Juni fand am Gardasee ein tödlicher Motorboot-Unfall statt.
  • Dabei rammten zwei Münchner mit ihrem Motorboot den Kahn eines Paares.
  • Nun einigten sich die Hinterbliebenen der Opfer mit den Bootslenkern.
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Vor rund viereinhalb Monate ereignete sich am Gardasee ein tödlicher Motorboot-Unfall. Die Hinterbliebenen der zwei Opfer haben sich mit den beiden mutmasslichen deutschen Bootslenkern auf eine Entschädigungszahlung geeinigt.

Das sagte Raimondo Dal Dosso, der Anwalt eines der im Juni getöteten Italiener.

«Wir haben eine gute Übereinkunft erzielt», berichtete der Jurist. Die Summe werde wohl erst zum Prozessauftakt am Mittwoch (9.00 Uhr) in Brescia bekannt werden. Zuletzt war in italienischen Medien von einer Forderung von neun Millionen Euro die Rede gewesen.

Die zwei Münchner bemerkten Unfall nicht

Die zwei Münchner hatten in der Nacht von 19. auf 20. Juni mit ihrem Motorboot auf dem Gardasee den kleinen Kahn des italienischen Paares gerammt.

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Die zwei Münchner hatten in der Nacht von 19. auf 20. Juni mit ihrem Motorboot auf dem Gardasee den Kahn eines italienischen Paares gerammt. - dpa/Daniel Reinhardt

Der 37 Jahre alte Mann starb auf der Stelle. Seine 25 Jahre alte Begleiterin wurde vom Boot geschleudert und ertrank. Auf Überwachungsvideos ist zu sehen, wie das Boot mit hoher Geschwindigkeit regelrecht über das Holzboot springt. Die Deutschen gaben an, den Unfall nicht bemerkt zu haben.

Vorwurf der fahrlässigen Tötung

Der 52 Jahre alte Münchner, der das Sportboot steuerte, stellte sich Anfang Juli den Behörden in Italien. Er kam in Haft.

Inzwischen ist er im Hausarrest. Er solle bei der ersten Anhörung am Mittwoch im Gerichtssaal anwesend sein. Dies sagten seine Anwälte auf dpa-Anfrage. Der zweite Angeklagten wird unterdessen nicht in Italien erwartet.

Durch die Entschädigungszahlungen würden die Familien der zwei Opfer nicht mehr als Nebenkläger in dem Prozess auftreten.

Die Staatsanwaltschaft wirft den beiden Deutschen unter anderem fahrlässige Tötung vor. Auf Antrag der Anklage steigt der Prozess sofort in die Hauptverhandlung ein. Das lässt darauf deuten, dass die Beweislage klar ist. Ein Urteil könnte schnell fallen.

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