Gewerkschaften und Politiker hatten sich dafür stark gemacht, aber Thyssenkrupp will ohne einen staatlichen Einstieg weitermachen.
Die Corona-Krise macht Thyssenkrupp schwer zu schaffen. Foto: Marcel Kusch/dpa
Die Corona-Krise macht Thyssenkrupp schwer zu schaffen. Foto: Marcel Kusch/dpa - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Thyssenkrupp will ohne Hilfe des Staates weitermachen.
  • Einen Einstieg des Staates hatten die IG Metall und die SPD gefordert.

Thyssenkrupp lehnt einen Einstieg des Staates in seiner angeschlagenen Stahlsparte ab. «Das Thema staatliche Beteiligung ist vom Tisch», sagte Finanzvorstand Klaus Keysberg der «Rheinischen Post».

Der Wirtschaftsstabilisierungsfonds sei nicht das geeignete Mittel, um den Stahlbereich in der aktuellen Situation mit Eigenkapital zu unterstützen. Einen Einstieg des Staates beim grössten deutschen Stahlhersteller hatten die IG Metall und die nordrhein-westfälische SPD gefordert.

Der Staat müsse helfen, «aber doch nicht mit einem unbezahlbaren Kredit», kritisierte Detlef Wetzel gegenüber der «Westdeutschen Allgemeinen Zeitung». «Ich bin sauer auf Bundeswirtschaftsminister (Peter) Altmaier und Ministerpräsident (Armin) Laschet», sagte der frühere IG-Metall-Chef. «Der Staat trägt die Verantwortung dafür, was jetzt kommt.»

Thyssenkrupp steht unter Zeitdruck

Thyssenkrupp steht bei der Sanierung des Stahlgeschäfts unter Zeitdruck. Bis März soll nach Angaben von Konzernchefin Martina Merz entschieden werden, wie es mit dem Kernbereich des Unternehmens weitergeht. Thyssenkrupp liegt ein Kaufangebot des britischen Konzerns Liberty Steel vor. Alternativen mit anderen potenziellen Partnern hätten sich «zum jetzigen Zeitpunkt nicht hinreichend konkretisiert», sagte Keysberg.

Ein Alleingang beim Stahl sei weiter eine Option. «Es geht uns nicht darum, den Stahl loszuwerden», sagte Keysberg. Dann seien aber weitere Einsparungen erforderlich, «um den Stahlbereich sehr zeitnah wieder in die Spur zu bringen».

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