Thomas Cook Group: Pleite sorgt in Tourismus-Regionen für Aufruhr
Nach der Pleite der Thomas Cook Group geht in den Tourismusorten von Spanien, Griechenland oder Tunesien die Angst um.

Das Wichtigste in Kürze
- Der britische Reiseveranstalter Thomas Cook hat Insolvenz angemeldet.
- Nun geht in vielen Tourismusorten in Spanien, Griechenland oder Tunesien die Angst um.
- Die Tourismusbranche sorgt sich um das künftige Wegbleiben der Touristen.
Ob am Ballermann, auf Kreta oder in Hammamet: Nach der Pleite der Thomas Cook Group geht in Tourismusregionen die Angst um. Die Sorgen wegen der vielen offenen Rechnungen und vor künftig ausbleibenden Touristen bestimmen das Bild.
Vor allem für viele kleinere Unternehmen könnten die zahlreichen vom insolventen britischen Reiseveranstalter nicht bezahlten Rechnungen das Ende bedeuten. Dazu befürchten sie, dass Millionen Touristen wegbleiben würden. Nicht nur Experten machen sich Sorgen.

Schon wegen der offenen Rechnungen von Thomas Cook wird die spanische Tourismusbranche mindestens 200 Millionen Euro verlieren. Dies erwartet der Vizepräsident des Reiseunternehmerverbandes Exceltur, José Luis Zoreda.
Allein auf Mallorca bleiben Firmen schätzungsweise auf 100 Millionen Euro sitzen. Dies berichtete die Regionalzeitung «Ultima Hora» unter Berufung auf Branchenkenner.
«Der stärkste Schlag seit der Finanzkrise»
Griechische Tourismusverbände gehen davon aus, dass die Insolvenz des Reisekonzerns den Tourismussektor bis zu 500 Millionen Euro kosten könnte. Es sei für die Wirtschaft «der stärkste Schlag seit der Finanzkrise», schrieb am Dienstag die Wirtschaftszeitung «Naftemporiki». Im Ranking der wichtigsten Destinationen von Thomas Cook lag Griechenland auf Platz drei. 2018 brachte das Unternehmen rund 2,8 Millionen Besucher ins Land.

In Tunesien sind nach Angaben des Hotelverbandes FTH etwa 100 Hotels in Hammamet und auf Djerba betroffen. 40 dieser Hotels seien ausschliesslich Partner der insolventen Thomas Cook Group. «Wir sind sehr besorgt, was die Zukunft dieser Hotels betrifft», sagte Mouna Ben Halima vom Hotelverband.
Nach schweren Anschlägen im Jahr 2015 war der Tourismus in dem nordafrikanischen Land eingebrochen und erholt sich erst langsam wieder. Derzeit stünden von der Thomas Cook Group rund 70 Millionen Euro an offenen Rechnungen bei tunesischen Hotels aus.