In Halle D können Besucherinnen und Besucher im interaktiven Theaterstück «König von Deutschland» in die Welt der «Reichsbürger» eintauchen. «Wir verwenden zum Beispiel originale Videos, Nachrichten und Unterlagen», sagte Regisseur Fabian Rosonsky der Deutschen Presse-Agentur.
Eine Bühne. (Symbolbild) - Pixabay
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Die zusammengetragenen Infos sollen für sich sprechen.

Expertinnen und Experten werfen in Interviews zudem einen Blick von Aussen auf die Szene. Premiere ist am Samstag in der Volksbühne am Kaulenberg.

«Reichsbürger» erkennen die Bundesrepublik Deutschland nicht als Staat an. So gründete der in Halle in Sachsen-Anhalt geborene Peter Fitzek 2012 in Lutherstadt Wittenberg das «Königreich Deutschland». In eigenen Verwaltungsstrukturen stellen die Selbstverwalterinnen und Selbstverwalter darin unter anderem «Reichsführerscheine», «Reichsgewerbescheine» und «Reichspässe» aus, um sich so den Strukturen der Bundesrepublik zu entziehen.

Zur öffentlichen Probe von «König von Deutschland» am Donnerstagabend war Fitzek, der sich als Oberhaupt des von ihm gegründeten Staates versteht, persönlich erschienen. Er musste die Veranstaltung jedoch kurz darauf wieder verlassen.

Das Bundesamt für Verfassungsschutz rechnet der gesamten Szene rund 23'000 Anhängerinnen und Anhänger zu – Tendenz steigend. Unter ihnen befinden sich der Einschätzung zufolge auch gewaltbereite sowie rechtsextreme Personen. Einige Anhängerinnen und Anhänger der Szene sind im Besitz von Waffen.

Anfang Dezember vergangenen Jahres hatte es deutschlandweit eine Grossrazzia im «Reichsbürger»-Milieu gegeben. 25 Hauptverdächtigte befinden sich in Untersuchungshaft. Am frühen Mittwochmorgen dieser Woche gab es weitere Durchsuchungen im Zusammenhang mit der Grossrazzia – in acht Bundesländern und der Schweiz.

Ein Beamter eines Spezialeinsatzkommandos (SEK) wurde dabei in Reutlingen angeschossen und am Arm verletzt. Der Schütze wurde festgenommen und sitzt in Untersuchungshaft. Die Bundesanwaltschaft ermittelt unter anderem wegen des Verdachts des mehrfachen versuchten Mordes.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

BundesanwaltschaftNachrichtenStaatTheater