Seit Monaten drängt die britische Opposition den Premierminister, endlich einen Termin für die nächste Parlamentswahl festzulegen. Nun ist es so weit.
Grossbritanniens Premierminister Sunak
Premierminister Rishi Sunak. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Rishi Sunak will die Briten am 4. Juli wählen lassen.
  • Der Premierminister hat das Datum festgelegt.
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Die nächste Parlamentswahl in Grossbritannien findet am 4. Juli statt. Das hat Premierminister Rishi Sunak in einer Ansprache angekündigt.

Unsichere Zeiten erforderten einen klaren Plan und mutiges Handeln, sagte der konservative Regierungschef bei strömendem Regen. Er habe diesen Plan, im Gegensatz zur Oppositionspartei Labour. Nur eine von ihm geführte konservative Regierung werde die Wirtschaft stabilisieren, sagte Sunak. Kommentatoren sprachen angesichts eines grossen Rückstands von Sunaks Tory-Partei in den Umfragen von einem mutigen Schritt.

Sunak droht eine Niederlage

Zuvor berichteten mehrere britische Medien übereinstimmend darüber, nachdem Sunak sein Kabinett zu einem Treffen in London zusammengerufen hatte. Bei der Abstimmung droht Sunaks Konservativen eine verheerende Niederlage gegen die Labour-Partei von Keir Starmer.

Umfragen zufolge liegen die Sozialdemokraten rund 20 Prozentpunkte vor der Tory-Partei des Regierungschefs. Sollte dieses Ergebnis bei der Wahl eintreten, dürften die Konservativen, die seit 2010 regieren, eine historische Niederlage erleiden. Sunak ist seit Oktober 2022 im Amt. Er ist bereits der dritte Regierungschef seit der vorigen Wahl 2019 nach Boris Johnson und Liz Truss.

Ist Rishi Sunak ein guter Politiker?

Anders als in Deutschland kann im Vereinigten Königreich der Premierminister innerhalb einer grosszügigen Zeitspanne weitestgehend frei über den Wahltermin entscheiden. Er muss spätestens 25 Arbeitstage zuvor Bescheid geben. Die Opposition drängt Sunak schon seit Monaten, endlich einen Wahltermin festzulegen. Sie warfen ihm vor, den Wahltermin angesichts der schlechten Umfragewerte möglichst lange hinauszögern.

Trotz mehrerer Ankündigungen und zuletzt verbesserter Wirtschaftsdaten schaffen es Sunaks Konservative bisher nicht, den Rückstand auf Labour zu verkürzen. Zuletzt verloren sie bei Kommunalwahlen in England Hunderte Sitze und einen wichtigen Bürgermeisterposten sowie bei einer Nachwahl zum Parlament einen Wahlkreis in Nordwestengland. Auch die rechtspopulistische Partei Reform UK, die frühere Brexit-Partei, setzt die Tories zunehmend unter Druck.

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