Die verheerenden Waldbrände auf Teneriffa gehen wohl auf Brandstiftung zurück. Die Polizei sucht mit Nachdruck nach den Feuerteufeln.
Ein Hubschrauber wirft Wasser auf die Flammen, während sich das Feuer durch den Wald in Richtung der Stadt Pinolere ausbreitet.
Ein Hubschrauber wirft Wasser auf die Flammen, während sich das Feuer durch den Wald in Richtung der Stadt Pinolere ausbreitet. - Arturo Rodriguez/AP/dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Letzte Woche brach auf Teneriffa ein schwerer Waldbrand aus.
  • Auch vier Tage danach sind die Feuer noch immer nicht unter Kontrolle.
  • Die Polizei geht mittlerweile von Brandstiftung als Ursache für die Brände aus.

Vier Tage nach Ausbruch des Waldbrandes auf der bei Urlaubern beliebten Kanaren-Insel Teneriffa erfassten die Flammen bereits etwa etwa 120 Quadratkilometer Natur. Das entspricht gut 16'000 Fussballfeldern oder fast sechs Prozent der spanischen Atlantik-Insel.

Die Polizei sieht Brandstiftung als Ursache inzwischen als erwiesen an. Das sagte der kanarische Regierungschef Fernando Clavijo auf einer Pressekonferenz. Die Polizeieinheit Guardia Civil (Zivilgarde) verfolge in diesem Zusammenhang derzeit drei Ermittlungsstränge. Er hoffe, dass der oder die mutmasslichen Täter bald dingfest gemacht werden können. Sie hätten «das Leben von Tausenden von Menschen und materielle Gütern in Gefahr gebracht».

Waren Sie schon einmal auf Teneriffa?

Bislang gibt es nirgendwo Berichte über Tote. Das Leiden zum Beispiel auf Teneriffa ist aber gross: «Wir sind in Panik geraten (...) das ist für uns Canarios eine Katastrophe», sagte der Rentner Antonio Jiménez der regionalen Digitalzeitung «CanariasAhora». Nach amtlicher Schätzung waren es bis Sonntag rund 13'000 Menschen auf Teneriffa, die dem Evakuierungsaufruf der Behörden in den betroffenen Gebieten im Norden und Nordosten folgten.

Genau weiss man es aber nicht, denn die grosse Mehrheit geht nicht zu den eigens vor allem in Turnhallen eingerichteten Notunterkünften, sondern zu Freunden und Verwandten. In den touristischen Gebieten herrsche derweil Normalität, hiess es.

«Schlimmste Brände auf der Insel seit 40 Jahren»

Regierungschef Clavijo sprach von einem der schlimmsten Brände auf der Insel in den vergangenen 40 Jahren. Bei der Brandbekämpfung werden bis zu 300 Einsatzkräfte gleichzeitig sowie 24 Löschflugzeuge und Hubschrauber eingesetzt.

Das schwer zugängliche Gelände, die widrigen Wetterbedingungen mit extremer Trockenheit, Hitze von bis zu 34 Grad und starken Winden sowie die starke Rauchentwicklung erschwerten die Löscharbeiten. Betroffen ist den Behörden zufolge eine Fläche von gut 12'800 Hektar, was in etwa der Grösse von 18'000 Fussballfeldern entspricht.

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Auf der Kanaren-Insel Teneriffa wüten aktuell schwere Waldbrände.
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Mehr als 220 Einsatzkräfte kämpfen pausenlos gegen die Flammen.
teneriffa waldbrand
Mehr als 3000 Bewohnerinnen und Bewohner mussten ihre Häuser verlassen.

Der spanische Innenminister Ministerpräsident Fernando Grande-Marlaska sagte am Samstag zum Abschluss seines Besuches auf Teneriffa: «Wir können uns einigermassen sicher fühlen und können hoffen, dass wir das Feuer in den nächsten Tagen unter Kontrolle bekommen, wenn das Wetter mitspielt.» Ministerpräsident Pedro Sánchez kündigte für Montag einen Besuch der Insel an.

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