Teile Nordfrankreichs gehen im Regen unter

Antun Boskovic, DPA

Frankreich, 09.11.2023 - 14:09

Knapp 200'000 Menschen sind in Nordfrankreich von drohendem Hochwasser betroffen. 74 Schulen müssen heute und morgen geschlossen bleiben.

Einsatzkräfte arbeiten in einer überfluteten Strasse, als der Fluss La Liane in Saint-Etienne-au-Mont, Frankreich, am 7. November 2023 überläuft. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

• In Teilen Nordfrankreichs gilt anhaltende Überschwemmungsgefahr.
• Im Département Pas-de-Calais gilt die Unwetterwarnstufe rot.
• Sogar Schulen bleiben zu.

Wegen anhaltender Überschwemmungsgefahr bleiben in Nordfrankreich 74 Schulen am Donnerstag und Freitag geschlossen. Nach heftigen Niederschlägen seien im Einzugsgebiet der Flussläufe Aa, Hem, Liane und Canche 192'000 Menschen von drohendem Hochwasser betroffen. Das teilte das Département Pas-de-Calais am Mittwochabend mit.

😲😲😲Des inondations ont frappé les rues du Pas-de-Calais, provoquant des avertissements rouges et des fermetures d'écoles mardi pic.twitter.com/NMDvPh3WRL

— SIMON STRUEUX (30) compte secours (@SimonSecours) November 8, 2023

Am Donnerstag gilt dort laut «Vigilance Météo France» die Unwetterwarnstufe rot. Seit dem Start des Hochwassers am Montag sei die Feuerwehr zu 860 Einsätzen ausgerückt. 5200 Menschen waren von der Trinkwasserversorgung abgeschnitten, Helfer verteilten dort Wasser in Flaschen. In 60 überfluteten Häusern wurde sicherheitshalber der Strom abgestellt.

Ein Angestellter des Stromversorgungsunternehmens EEB reinigt einen Tag nach dem Überlaufen der Liane einen schlammigen Boden in Saint-Etienne-au-Mont, Departement Pas-de-Calais, Frankreich. - keystone

Im Departement Pas-de-Calais gilt Unwetterwarnstufe rot, in drei weiteren Departements die Unwetterwarnstufe orange. - Screenshot X/@VigiMeteoFrance

Rund 200'000 Menschen sind von dem Hochwasser im Norden Frankreichs bedroht. - Screenshot X/@InfosFrancaises

74 Schulen bleiben am Donnerstag und Freitag wegen des Unwetters geschlossen. - keystone

Laut französischem Wetterdienst sei in den vergangenen 20 Tagen dreimal so viel Regen wie üblich gefallen. - keystone

Wie der Wetterdienst Météo France mitteilte, hat der anhaltende Regen auch kleine Flüsse in Nordfrankreich über die Ufer treten lassen. In den vergangenen 20 Tagen sei dreimal so viel Regen wie üblich gefallen. Zu dieser Jahreszeit habe man eine solche Regenmenge im Département zuletzt vor 30 Jahren gemessen.

Örtlich sei binnen sechs Tagen sogar so viel Regen wie sonst im gesamten November gefallen. Luftaufnahmen der Zeitung «La Voix du Nord» zeigten grossflächig überflutetes Gelände.