Taxifahrer Proteste stürzen Madrid ins Chaos
Seit drei Tagen demonstrieren in Spanien Taxifahrer gegen Uber und andere Online-Fahrdienste. Am Mittwoch kam es zu Zusammenstössen mit der Polizei.

Das Wichtigste in Kürze
- In Spanien protestieren Taxifahrer gegen Uber und andere Online-Fahrdienste.
- Die Demonstranten blockierten unter anderem eine Autobahn und eine Messe für Tourismus.
- Der spanische König musste wegen der Blockade den Hintereingang zur Messe nehmen.
Die seit Tagen anhaltenden Proteste von Taxifahrern gegen Uber und andere Online-Fahrdienste in Spanien spitzen sich zu. In der Hauptstadt Madrid sperrten Hunderte Taxifahrer am Mittwoch stundenlang die Stadtautobahn M-40 und sorgten für ein Verkehrschaos.
Am ersten Tag der Internationalen Tourismusmesse Fitur protestierten die «Taxistas» auch vor dem Messegelände. König Felipe VI., der die Veranstaltung eröffnete, habe einen Hintereingang benutzen müssen, schrieb die Zeitung «El País».
Gelbe Westen angezogen
Die Demonstranten setzten unter anderem Container und Autoreifen in Brand und blockierten Zufahrtsstrassen. Es gab Zusammenstösse mit der Polizei. Die Taxifahrer zogen in Anlehnung an die jüngsten Proteste in Frankreich gelbe Westen an.
In Madrid dauern die Aktionen seit Montag an, in Barcelona gingen die Arbeitsniederlegungen in den sechsten Tag. Von den zuständigen Regionalregierungen werden strengere Regeln für die Online-Fahrdienste gefordert.
Grössere Einschränkungen
Neben einer grösseren Einschränkung der Fahrzeugzulassungen für Uber und Cabify wollen die spanischen Taxifahrer vor allem durchsetzen, dass die Kunden die App-Dienste mindestens sechs Stunden im Voraus bestellen müssen.
Die katalanische Regionalregierung bot den Taxifahrern am späten Dienstagabend an, dass die Buchungen der Konkurrenzautos in Zukunft mindestens eine Stunde vor Abfahrt erfolgen müssen.
Arbeitsstellen in Gefahr
Sprecher von Uber und Cabify warnten, man werde die Arbeit in Katalonien einstellen müssen, falls diese Pläne Wirklichkeit würden. Allein in Barcelona würden 15'000 Jobs wegfallen.
Die Opposition forderte die sozialistische Zentralregierung dazu auf, endlich für eine Lösung des Problems zu sorgen, nachdem es bereits im Sommer zu Streiks, Protesten und Zwischenfällen gekommen war.
«Das ist kein nationales Problem», entgegnete heute Mittwoch Verkehrsminister José Luis Ábalos. Zuständig seien die Autonomen Gemeinschaften.