Attacken überschatten Streiks der Taxifahrer in Spanien
In Spanien demonstrierten Taxifahrer gegen Uber und andere Online-Fahrdienste. Dabei kam es zu einzelnen gewalttätigen Zwischenfälle.

Das Wichtigste in Kürze
- In Spanien demonstrierten Taxi-Fahrer gegen Uber und andere Online-Fahrdienste.
- In Folge der Proteste kam in Barcelona teilweise der Verkehr völlig zum erliegen.
Mehrere gewalttätige Zwischenfälle haben eskalierende Protest-Streiks von Taxifahrern in Spanien überschattet. Nachdem die «Taxistas» in Barcelona bereits seit vier Tagen gegen die Regelungen für Uber und andere Online-Fahrdienste protestieren, traten heute Montag auch ihre Kollegen in der Hauptstadt Madrid in einen unbefristeten Ausstand.
Hunderte von Taxifahrern durchbrachen heute Montag in Barcelona mit Gewalt zwei Polizeisperren und drangen in den Hafenbereich der katalanischen Metropole ein. Ein Beamter sei dabei am Kopf verletzt und in ein Krankenhaus gebracht worden, berichteten Medien. Die Taxifahrer blockierten erneut wichtige Verkehrswege Barcelonas wie die Gran Via. Uber-Fahrer organisierten auf anderen Strassen Gegenkundgebungen. Der Verkehr kam teilweise völlig zum Erliegen.
In Barcelona protestieren die Taxifahrer in erster Linie gegen eine neue Regel der Regionalregierung: Demnach dürfen Kunden von App-Diensten die Wagen 15 Minuten vor Abfahrt bestellen. Die Taxifahrer fordern, dass es mindestens sechs Stunden sein müssen. Ansonsten liege unfairer Wettbewerb vor, da die Onlinefirmen nicht die gleichen strengen Regeln und zudem geringere Kosten hätten.
«Krieg, Krieg, Krieg»
In Madrid und anderen Städten fordern die Taxifahrer derweil eine Deckelung der Zulassungen für Autos der Onlinevermittler. Der Markt sei total überlastet. Alle Gespräche scheiterten bisher. Hunderte Taxifahrer versammelten sich am Montag auf dem Madrider Platz Puerta del Sol und skandierten Slogans wie «Krieg, Krieg, Krieg». An den Hauptbahnhöfen Atocha und Chamartín verhinderten Taxifahrer die Arbeit der Konkurrenz. Tausende Reisende waren betroffen, viele reagierten verärgert und schimpften vor TV-Kameras.
Formel-1-Fahrer Carlos Sainz beklagte unterdessen, seine Schwester sei am Samstag in Madrid in einem Uber-Auto unterwegs gewesen, als ein Taxifahrer das Fahrzeug mit einem Stein beworfen habe. Sainz postete auf Twitter ein Video seiner Schwester mit Aufnahmen des durchgeschlagenen Seitenfensters und schrieb, er sei «empört». Medien berichteten von weiteren Attacken im verschiedenen Städten. Allein in Barcelona seien sieben Menschen festgenommen worden.