Tausende Pflegekräfte streiken in England – keine Einigung in Sicht

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Grossbritannien,

Im Kampf um höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen streiken am Mittwoch Tausende Pflegekräfte in England. Der Ausstand soll bis Donnerstag andauern.

Impfung
In England haben bereits 3,5 Prozent der Beschäftigten wegen der Impfvorschrift gekündigt. - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Am Mittwoch legten Tausende Pflegekräfte in England ihre Arbeit nieder.
  • Damit kämpfen sie für höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen.
  • Für Februar sind weitere Streiks angekündigt.

Wegen eines Streiks der Pflegekräfte müssen sich Patienten im Gesundheitswesen in England derzeit auf lange Wartezeiten und Ausfälle einstellen.

Im Kampf um höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen legten in England am Mittwoch Tausende Pflegekräfte ihre Arbeit nieder.

Der Ausstand, zu dem die Gewerkschaft Royal College of Nursing aufgerufen hat, sollte bis Donnerstag andauern. Für Februar sind weitere Streiks angekündigt.

Die Fronten sind verhärtet: Die Gewerkschaft fordert ein Plus, das deutlich über der Inflation von zuletzt mehr als 10 Prozent liegt. Die konservative Regierung hingegen will ihr Angebot, das etwa 4,5 Prozent mehr Lohn entspricht, nicht erhöhen. Gesundheit ist in Grossbritannien Ländersache.

«Die Pflegekräfte streiken, weil Menschen sterben»

Pat Cullen vom Royal College of Nursing verteidigte die Beschäftigten: «Es sterben keine Menschen, weil die Pflegekräfte streiken. Die Pflegekräfte streiken, weil Menschen sterben. So schlimm steht es um den Gesundheitsdienst und es wird Zeit, dass der Premierminister den Kampf für dessen Zukunft anführt.»

Der britische Gesundheitsminister Steve Barclay schrieb in einem Gastbeitrag im «Independent» hingegen mit Blick auf das Wohl der Patienten: «Wenn wir unbezahlbare Lohnerhöhungen für die Beschäftigten im Gesundheitsdienst zustimmen, nehmen wir Milliarden Pfund dort weg, wo wir es am meisten brauchen.»

coronavirus
Ein Patient, der sich mit dem Coronavirus infiziert hat, wird in ein Spital in England gebracht. (Archiv) - Keystone

Premierminister Rishi Sunak will mit einer umstrittenen Gesetzesinitiative das Streikrecht einschränken, um eine Grundversorgung in kritischen Bereichen wie der Gesundheitsversorgung sicherzustellen.

Der NHS ist chronisch unterfinanziert und personell stark ausgedünnt. Der Chef der NHS Confederation, Matthew Taylor, warnte vor einem «langen Zermürbungskrieg zwischen Regierung und Gewerkschaften», sollte es keine Einigung geben. In der NHS Confederation sind Organisationen des Gesundheitsdienstes zusammengeschlossen.

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