Tausende Menschen sind dem Ruf von Sahra Wagenknecht und Alice Schwarzer zu einer Kundgebung in Berlin gefolgt. Die Friedensdemo gilt als umstritten.
sahra wagenknecht alice schwarzer
Sahra Wagenknecht (Die Linke, l), und Alice Schwarzer, Frauenrechtlerin, bei einer Demonstration für Verhandlungen mit Russland am Brandenburger Tor. - Keystone
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Am Samstag fanden sich in Berlin tausende Menschen zu einer Friedensdemo.
  • Sie wollen damit unter anderem ein Zeichen gegen die Waffenlieferungen setzen.
  • Zur Teilnahme aufgerufen haben Sahra Wagenknecht und Alice Schwarzer.

Mehrere Tausend Menschen haben sich am Brandenburger Tor in Berlin zu einer Kundgebung für Verhandlungen mit Russland im Ukraine-Krieg versammelt. Die Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht und die Frauenrechtlerin Alice Schwarzer hatten zu der Demonstration aufgerufen.

sahra wagenknecht alice schwarzer
Ein Teilnehmer der Demonstration hält einen Schild mit der Aufschrift «Wer Frieden will verkauft, liefert, «verschenkt», produziert keine Waffen».
DEUTSCHLAND DEMONSTRATION FÜR VERHANDLUNGEN MIT RUSSLAND
An der Friedensdemonstration in Berlin nehmen geschätzt 10'000 Menschen teil.
DEUTSCHLAND DEMONSTRATION FÜR VERHANDLUNGEN MIT RUSSLAND
Gemeinsam setzen sie ein Zeichen gegen die Waffenlieferungen Deutschlands.

Die Zahl der Teilnehmer bei der Berliner Kundgebung für Verhandlungen mit Russland im Ukraine-Krieg ist von der Berliner Polizei auf mindestens 10'000 geschätzt worden. Das sagte ein Sprecher am Samstag. Eine Sprecherin der Veranstalter sprach unterdessen von rund 50'000 Teilnehmern, es seien sehr viele Menschen gekommen.

Bei der Polizei angemeldet waren ab 14 Uhr 10'000 Teilnehmer. «Es ist aber nicht auszuschliessen, dass es mehr werden», sagte ein Sprecher. Der Zulauf sei wohl auch wetterabhängig. Die Polizei war angesichts von Versammlungen zum andauernden russischen Angriff auf die Ukraine mit 1400 Kräften im Einsatz, wie sie auf Twitter schrieb.

Polizei: Keine Kenntnis über Rechtsextreme

Bei der Berliner Demonstration für Verhandlungen mit Russland im Ukraine-Krieg hat die Polizei nach Angaben eines Sprechers keine Kenntnisse von rechtsextremen Teilnehmern vor Ort.

Der Sprecher konnte am Samstag nach Ende der Kundgebung auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur lediglich bestätigen, dass sich Menschen aus dem rechten Spektrum unter die Teilnehmer gemischt hätten.

Auf der Webseite zur Kundgebung «Aufstand für Frieden» wurden Teilnehmerinnen und Teilnehmer zum Verzicht auf Partei- und Nationalfahnen aufgerufen. «Rechtsextreme Flaggen, Embleme und Symbole haben auf unserer Kundgebung keinen Platz», hiess es weiter.

Sahra Wagenknecht fordert Stopp der Waffenlieferungen

Mit der Kundgebung wollen Sahra Wagenknecht und Alice Schwarzer ihre Forderungen zum Umgang mit dem russischen Angriffskrieg untermauern. Sie hatten vor zwei Wochen ein «Manifest für Frieden» veröffentlicht, in dem sie Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) auffordern, «die Eskalation der Waffenlieferungen zu stoppen».

sahra wagenknecht alice Schwarzer
Die Politikerin Sahra Wagenknecht (l) und Frauenrechtlerin Alice Schwarzer haben zu einer umstrittenen Friedensdemonstration in Berlin aufgerufen. - Keystone

Die Frauenrechtlerin und die Linken-Politikerin rufen darin zu einem Waffenstillstand und Friedensverhandlungen mit Russland auf. Kritiker hatten Wagenknecht und Schwarzer vorgeworfen, ihr Text sei «naiv».

Wagenknecht fordert Stopp von Waffenlieferungen an die Ukraine

Sahra Wagenknecht hat erneut einen Stopp von Waffenlieferungen an die von Russland angegriffene Ukraine gefordert und Friedensverhandlungen angemahnt. Es gehe darum, «das furchtbare Leid und das Sterben in der Ukraine zu beenden», sagte sie am Samstag bei einer Kundgebung in Berlin. Zugleich gehe es darum, Russland ein Verhandlungsangebot zu unterbreiten, «statt einen endlosen Abnutzungskrieg mit immer neuen Waffen zu munitionieren». Es gelte, das Risiko einer Ausweitung des Krieges auf ganz Europa und womöglich die Welt zu bannen. Dieses Risiko sei «verdammt gross».

sahra wagenknecht alice schwarzer
Teilnehmer einer Demonstration für Verhandlungen mit Russland stehen vor dem Brandenburger Tor. Foto: Christophe Gateau/dpa - sda - Keystone/dpa/Christophe Gateau

Auch Scholz und Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) machten deutlich, dass sie die Überzeugung darin nicht teilten. Man müsse verstehen, «dass der russische Präsident gegenwärtig nur eine Form von Verhandlungen akzeptiert, nämlich dass irgendjemand bedingungslos kapituliert und er alle seine Ziele durchsetzt», sagte Scholz.

Im Internet hingegen erklärten bis Samstagmittag mehr als 640'000 Menschen ihre Zustimmung zum «Manifest».

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

DemonstrationUkraine KriegOlaf ScholzInternetTwitterKriegAlice Schwarzer