Strengere Regeln für Antibiotika-Einsatz bei Nutztieren

DPA
DPA

Deutschland,

Jährlich sterben Zehntausende Menschen in Europa infolge von Antibiotika-Resistenzen. Die Ampel-Regierung will deshalb das Tierarzneimittelgesetz reformieren. Eine Überregulierung, meint die Opposition.

Ein Schweinestall in Niedersachsen.
Ein Schweinestall in Niedersachsen. - Sina Schuldt/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Um den Einsatz von Antibiotika bei Nutztieren weiter zu reduzieren, hat der Bundestag gestern Abend eine Reform des Tierarzneimittelgesetzes verabschiedet.

Wenn der Bundesrat ebenfalls zustimmt, müssen Tierärzte demnach ab dem kommenden Jahr die Anwendung von Antibiotika bei sämtlichen Rindern, Schweinen, Hühnern und Puten melden – auch bei Tiergruppen wie Milchkühen und Legehennen, die bislang davon ausgenommen waren.

Vorgeschrieben wird darüber hinaus, dass bestimmte Wirkstoffe so selten wie möglich zum Einsatz kommen dürfen. Auch die Eingriffsmöglichkeiten der Überwachungsbehörden werden ausgeweitet.

Allein in Europa sterben jedes Jahr Zehntausende Menschen an der Folge von Antibiotika-Resistenzen. Das bedeutet, dass krankmachende Bakterien nicht mehr durch ein Antibiotikum vernichtet werden können. Der übermässige Einsatz von Antibiotika in der Tierzucht gilt als eine der Hauptursachen für die Entstehung und Verbreitung von resistenten Erregern.

«Damit wir auch in Zukunft Krankheiten bei Mensch und Tier wirkungsvoll behandeln können, müssen wir den Einsatz von Antibiotika dauerhaft senken», erklärte Landwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne). «Antibiotikaresistenzen sind eines der grössten Gesundheitsprobleme unserer Zeit.» Die Opposition kritisierte das Gesetz hingegen als zu weitgehend und sprach von Überregulierung. «Unsere Landwirte und Tierärzte ächzen jetzt schon unter überbordender Bürokratie», beklagte der CDU-Abgeordnete Dieter Stier.

Kommentare

Weiterlesen

Trump Putin
8 Interaktionen
Krieg in Nahost
Tanker
472 Interaktionen
Krieg in Nahost

MEHR IN NEWS

sichergestellte Fahrzeuge
Limmattal / Albis ZH
massentourismus
Alternative Reisen
Blitz Berg
1 Interaktionen
In den Bergen

MEHR AUS DEUTSCHLAND

aryna sabalenka
«Kontrolle verloren»
Puma Grosskatze Geiseltalsee SachsenAnhalt
12 Interaktionen
Aufruhr um Video
Deutschland
29 Prozent
Die Pet Shop Boys
Pet Shop Boys